6. Hochschultage
“Argumente. Hinterfragen. Perspektiven”
Die Hochschultage für Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit widmen sich der existentiellen Frage, wie man unsere Wirtschaftssysteme angesichts immer klarer erkennbarer Probleme zukunftsfähig gestalten kann. Unter der Überschrift “Argumente. Hinterfragen. Perspektiven” beleuchtet das Wochenendseminar in Workshops und Diskussionen dabei Probleme und mögliche Lösungen jeweils von verschiedenen Seiten. Den Auftaktvortrag hält Prof. Radermacher (u.a. Club of Rome): “Globalisierung, Nachhaltigkeit, Zukunft: Das Ringen um die Worte.”
Außerdem bekommen die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich in 4 spannenden Workshops zu verschiedenen Themen der (ökosozialen) Wirtschaft und Nachhaltigkeit Wissen anzueignen und ausführlich zu diskutieren. Eine Präsentation der Ergebnisse findet dann am Sonntag in Form von Podiumsdiskussionen statt.
Außerdem haben wir im Anschluss an das Samstagsprogramm wieder 3 tolle Praxisworkshops für euch vorbereitet und auch für das leibliche Wohl während der gesamten Veranstaltung ist gesorgt!
Eröffnungsveranstaltung (08.05., 18:30 Uhr, von-Gerber-Bau (GER) / Raum 038)
Grußwort des Rektors der TU (Prof. Müller-Steinhagen)
Hauptvortrag: Prof. Radermacher (u.a. Club of Rome, FAW/n): “Globalisierung, Nachhaltigkeit, Zukunft: Das Ringen um die Worte.”
Danach: Poetry Slam
Workshops (09.05. ab 10:00 Uhr, Wiener Str. 48):
Freihandels- und Investitonsschutzabkommen – Wessen Freiheit? Was schützt es? Wem nützt es?
Die Abkommen TTIP, CETA und TISA sind inzwischen in aller Munde. Wir begeben uns auf eine kleine Reise in die Geschichte der Idee des Freihandels und der entsprechenden Abkommen. Dabei werden die Argumente der Befürworter untersucht und die Auswirkungen bestehender Abkommen beleuchtet. Außerdem sehen wir uns genauer an, was es mit dem bereits ausverhandelten CETA Abkommen mit Kanada auf sich hat und werfen einen Blick in das inzwischen öffentlich gemachte Verhandlungsmandat für TTIP. Nicht minder interessant ist die Kommunikationsstrategie der EU Kommission, der Bundesregierung und anderer Befürworter.
Global denken. Lokal handeln. Regional wirtschaften. Wie geht das?
Der globale Umbruch zu Beginn des 21. Jahrhunderts birgt Gefahren und Chancen. Im direkten Umfeld hat jeder von uns den meisten Einfluss.
Regionale Wirtschaftskreisläufe können Antwort auf und Weiterentwicklung der Globalisierung sein.
Der Workshop soll praxisnah zeigen, wo Regionalisierung lohnt und wo globale Arbeitsteilung Sinn macht. Am Beispiel des Regiogeld Elbtalers wird gezeigt, wie sich Regionalwirtschaft stimulieren lässt und welche Grenzen das hat. Und es soll reflektiert werden: Wie lebst und handelst du?
Postwachstum vs. Grünes Wachstum: partizipative Argumentrekonstruktion
Nachhaltigkeit scheint von nahezu allen gesellschaftlichen Akteuren – von kleinen NGOs bis hin zu Großunternehmen und über den gesamten politischen Spektrum hinweg – akzeptiert und anstrebt zu werden. Gleichwohl lassen sich Differenzen in den Auffassungen dessen erkennen, was eine nachhaltige Gesellschaft ausmacht, als auch in den Mitteln, mit denen sie realisiert werden kann und soll. Gegenwärtig werden zwei wirtschaftspolitische Strategien kontrovers diskutiert: Die Strategie des Grünen Wachstums strebt an, Ziele der Nachhaltigkeit bei weiterhin zunehmender ökonomischer Tätigkeit zu erreichen. BefürworterInnen der Vision einer Postwachstumsgesellschaft suchen hingegen nach einer gesellschaftlichen Ordnung, die allen Mitgliedern hohe Lebensqualität bei gleichzeitiger Einhaltung ökologischer Leitplanken ermöglicht, selbst dann, wenn die volkswirtschaftliche Leistung insgesamt sinkt.
Doch wie genau lassen sich die beiden Strategien begründen? Welche normativen Prämissen werden dabei unterstellt? Und welche Prämissen sind zwischen den BefürworterInnen der beiden Auffassungen kontrovers?
Diesen Fragen werden wir auf dem Workshop nachgehen. Hierzu sollen Argumente für und gegen die beiden Strategien kritisch diskutiert sowie mit Hilfe der Software argunet rekonstruiert und in Form von Argumentkarten visualisiert werden.
Weitere Infos zu Postwachstum gibt es hier: http://blog.postwachstum.de/
Wege zur Share & Gift-Economy
Du brauchst doch nicht die Bohrmaschine, sondern bloß das Loch in der Wand. Teilen statt Besitzen ist immer mehr im Aufblühen.
Wir möchten uns diesem Phänomen an verschiedenen Beispielen wie foodsharing oder couchsurfing ein wenig genauer anschauen. Und was ist mit den profitorientierten Share-Economy Ansätzen wie uber oder RBNB? Außerdem werden wir gemeinsam die Konzepte von Arbeit, Besitz und Leistung hinterfragen, um tiefer in die Idee der Gift-Economy einzusteigen und nochmal genauer hinsehen woher eigentlich das Wort Ökonomie kommt?!
Die bisherige Wirtschaftsordnung basierend auf Ausbeutung und Mitweltzerstörung ist nicht zukunftsfähig. Lasst uns gemeinsam Wege in ein neues Miteinander finden.
Workshopleiter:
Tobi Rosswog (Mitweltpädagoge und Vollzeitaktivist) ist Mitinitiator des Projekt- und Aktionsnetzwerk living utopia, Mitorganisator des Mitmachkongress utopival und gestaltet mit living utopia verschiedene Mitmachräume, um zum Perspektivwechsel einzuladen und neue Wege hin zu einem kreativen Wandel zu gehen.
Praxisworkshops:
Workshop 1: tuuwi-Garten
Workshop 2: Textilverarbeitung
Workshop 3: Papier-Direkt-Recycling
Datum:
08.05. – 10.05. 2015 (Freitag bis Sonntag)
Ort und Zeit:
Freitag: ab 18:30 Uhr, von-Gerber-Bau (GER) / Raum 038, Bergstr. 53
Samstag: 10:00 – 18:00 Uhr, Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Wiener Str. 48
Sonntag: ab 11:00 Uhr, Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, Wiener Str. 48
Kontakt:
hochschultage@tuuwi.de