Spätestens seit Fukushima in aller Munde: DIE ENERGIEWENDE! Neben der stetigen Gefahr von Umweltkatastrophen ist auch die Knappheit natürlicher Ressourcen eine Herausforderung, die mit der konventionellen Energiegewinnung und -verarbeitung einhergeht. Zunächst von viel zu vielen als nicht dramatisch erachtet, stellt uns das Problem der zur Neige gehenden Ressourcen einer-, und das des weltweit steigenden Energiebedarfs andererseits mittlerweile vor eine Vielzahl gesellschaftlich und ökologisch äußerst relevanter Problematiken. Fossile und atomare Energie hat uns unseren Wohlstand ermöglicht, aber diese Entwicklung gleichermaßen auf Kosten unseres Klimas und unserer Umwelt erzielt. Nun stehen wir vor der Aufgabe, auf nationaler und globaler Ebene einen Wandel zu erwirken. Dieser wird in der Ringvorlesung vor allem am Beispiel von Deutschland aus technischer, politischer und ökonomischer Perspektive beleuchtet. Des Weiteren werden die sozialen Veränderungsprozesse analysiert, die rechtlichen Grundlagen einer Energiewende besprochen und auch praktische Ansatzpunkte aufgezeigt. Denn die Ausgangspunkte dieses Wandels sind vielseitiger Natur: Er kann nicht allein durch den Wechsel der Energieträger bewirkt werden, sondern lebt auch von einem Umdenken im Umgang mit Energie. Wir freuen uns, wenn ihr vorbeischaut! — für alle ist der Eintritt frei!
Wo? Andres-Schubert-Bau der TU-Dresden Zellescher Weg 19 01069 Dresden Raum 028 |
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09.04.2014 | Grundlagen einer Energiewende – und wie es um sie steht
Dipl.-Math. Susanne Koschke, TU Dresden |
Das Thema Energiewende ist in aller Munde. Doch bevor ausgewählte Themen isoliert betrachtet werden, wird die Energiewende in das große Ganze eingeordnet. Dazu wollen wir folgende Themen anschneiden und miteinander in Beziehung setzen: den Ursprung der Probleme, die Entwicklung der Umweltbewegung, nationale und internationale Lösungsstrategien und deren Wirksamkeit. Ziel ist es die verschiedenen Zusammenhänge rund um die Energiewende in Deutschland zu verstehen. | ||
16.04.2014 | Deutschland ist erneuerbar? — Perspektiven 2050
Dipl. Ing. Jörg Dickert, TU Dresden |
100% erneuerbar bis 2050 – viel wird darüber geredet. Um mitreden zu können, sollte man ein Basiswissen zu Energie haben. Auch die Verfügbarkeit und deren technische Nutzbarkeitsmachung spielen eine wichtige Rolle. Hochinteressant sind dabei die Wechselwirkungen zum Lebensstil.
Wieviel Energie benötigt ein Mensch, um glücklich zu sein? |
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23.04.2014 | Brückenjahre in der Lausitz — Heimat versus Arbeit
Dipl. Ing. Peter Benedix, Dokumentarfilmer |
Noch immer werden in einem Land, welches sich im Sog eine selbstauferlegten Energiewende befindet, Dörfer und selbst kleinere Städte für Braunkohletagebaue zerstört. Sich dagegen zu empören geht schnell und ist vor allem sehr bequem. Doch was sind die Hintergründe? Warum gibt es trotz dieses massiven Eingriffs in die Menschenrechte kaum ein breites Bewusstsein in der Öffentlichkeit für die Menschen, deren Heimat unwiederbringlich für unseren Wohlstand zerstört wird? Das Thema ist äußerst komplex und weit entfernt von einer klaren Unterteilung in gut und schlecht. | ||
30.04.2014 | Energieträgerabwägung
Dr. Christoph Schünemann, TU Dresden |
In dieser Vorlesung werden die verschiedenen regenerativen Energieformen vorgestellt. Motiviert wird dies mit der Diskussion über endliche Ressourcen, der ungleichen globalen Verteilung der Energierohstoffe und dem globalen Klimawandel. Dabei sollen die Charakteristika der Energieträger mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt und miteinander verglichen werden. Zum Abschluss werden die Perspektiven der erneuerbaren Energien sowohl in Deutschland als auch global angerissen. | ||
07.05.2014 | Uranerz — Rohstoff für Atomenergie und Umweltfolgen des Bergbaus
Dr. Jana Pinka, MdL, DIE LINKE |
Ein Atomkraftwerk liefert Strom aus dem Uranisotop 235. Im natürlich abgebauten Uran sind davon nur etwa 0,7 Prozent enthalten. Die abgebauten Erze selbst enthalten je nach Genese in der Regel Urankonzentration von 0,1 bis 0,5 Prozent. Große Massen Gestein müssen daher bewegt, intensive Aufbereitung durchgeführt und immense Rückstände deponiert werden, damit Uran als Grundstoff zur Verfügung steht. Die Vorlesung geht unter anderem auf die Anfänge der Nutzung von Uran, chemisch-physikalische Grundlagen des Metalls Uran und Folgen des Uranerzbergbaus auf die Umweltschutzgüter ein. | ||
14.05.2014 | Wie kommt der Strompreis zustande und welche Herausforderungen ergeben sich für die Energiewende?
Prof. Dr. Dominik Möst, TU Dresden |
– Handel
– Anbieterdschungel – Stromüberschuss – EEG-Umlage – sozialverträgliche Energiewende? |
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21.05.2014 | DESERTEC – Energiesolidarität für eine globale Klima – und Ressourcenwende
Caspar Bayer, DESERTEC Foundation |
Das gigantische Potenzial der Sonnenenergie in den Wüstengegenden der Welt nutzbar machen, durch lokale Erzeugung dem steigenden Bedarf vor Ort begegnen und Überschüsse in einem transkontinentalen, modernen Stromnetz zusammen mit anderen erneuerbaren Energien in weit entfernte Verbrauchszentren exportieren: Eine Vision, welche die Vordenker von DESERTEC seit den 80er Jahren entwickeln. DESERTEC soll mehr sein als erneuerbare Energie. Sozio-ökonomische Entwicklung in den Erzeugerländern bedeutet Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze, Bildungstransfer und somit Perspektiven für eine schnell wachsende Bevölkerung.
Die Verbraucherländer wiederum profitieren von Energiesicherheit durch Wüstenstromimporte und stellen sich ihrer Verantwortung für den Schutz des Weltklimas. DESERTEC – eine Strategie für die Zukunft – weltweit – und für Europa und Nordafrika der Anfang einer echten nachhaltigen Partnerschaft auf Augenhöhe? |
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28.05.2014 | Smart Grid & Speichertechnologien
Dipl. Ing. Jörg Dickert, TU Dresden |
Alles wird Smart – auch das Stromnetz.
Was steckt hinter Smart Grid und gibt es Grenzen? Der Vortrag geht auf die vielfältigen Aspekte der Energieversorgung ein und zeigt dabei die neuen Erfordernisse an die Netze auf. Ein Großteil der Erneuerbaren Energien speist wind- und sonnenabhängig in das Netz ein. Dies erfordert eine Lastverschiebung beim Kunden (Demand Side Management) oder den Einsatz von Speichern. Und was hat das Ganze mit Privatsphäre zu tun? |
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04.06.2014 | Energie effizienter nutzen
Dr. Christoph Schünemann, TU Dresden |
Um den Treibhausgasausstoß zu verringern, ist neben der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen die Reduktion des Energieverbrauchs von zentraler Bedeutung.
Ziel der Vorlesung ist es, dem Zuhörer Wege zu einem effizienteren Umgang mit Strom, Wärme und Kälte aufzuzeigen. Der Fokus der Vorlesung wird dabei auf der Einsparung von Heizenergie durch energetisch Bestandssanierung und energie-effizienten Neubauten liegen. Außerdem wird das Thema Energieeffizienz auch im Verkehrssektor, im Konsum und der Ernährung diskutiert. |
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11.06.2014 | keine Vorlesung, Pfingsferien | |||
18.06.2014 | Dezentrale Energieversorgung: Wie bringt man erneuerbare Energien an den Menschen?
Frank Lessing, deutscher Solarverein |
Gegenüberstellung Früher – Gegenwart – Zukunft. Heizmittel, Abhängigkeiten, Probleme Das Verhalten der Regierung im Zusammenhang mit der
Energiewende. Beteiligte – Gesetze – Probleme Eigene umgesetzte Projekte im Bereich regenerativer Energien. Visionen: Die Sonnenbahn und die treibstofflose Mobilität – Einsparungspotentiale “Die Ganze Hand” – Kostengünstiges und energetisch neutrales Wohnen |
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25.06.2014 | Politische & Rechtliche Rahmenbedingungen einer Energiewende
Johannes Lichdi, MdL, Bündnis 90/Die Grünen |
Alle reden über die Energiewende, aber jeder versteht etwas anderes darunter! Da eine von allen politischen und ökonomischen Kräften getragenes Ziel der Energiewende fehlt, besteht auch Streit über die Ausgestaltung der rechtlichen Instrumente. Dies ist der Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzungen um das europäische Treibhausgas-emissionshandelssystem, die Novelle des EEG, die Rolle der alten fossilen Energiekonzerne im Gegensatz zur Bürgerenergiewende von unten oder die Verlängerung des Braunkohletagebaus in Sachsen. Der Vortrag versucht die aktuellen Debatten auf die gegenläufigen Zielvorstellungen zurückzuführen, die sich zwangsläufig auch in den rechtlichen Instrumenten zeigt | ||
02.07.2014 | Vom Wissen zum Handeln — psychologische Beiträge zur Energiewende
Dipl.-Psych. Dr. phil. Anke Blöbaum, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
Die große Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung spricht sich für die Energiewende aus. Der Vortrag soll Möglichkeiten aufzeigen, wie Menschen dabei unterstützt werden können, sich auch im Alltag energiebewusst zu verhalten. Abschließend wird diskutiert, welche Potenziale Partizipation für die Akzeptanz des Ausbaus Erneuerbarer Energien und für verhaltensändernde Maßnahmen bieten. | ||
09.07.2014 | Energiewende von unten
Dipl. Wirt. Inf. Norbert Rost, regionalentwicklung.de, Dresden im Wandel |
Die Energiewende wird nicht nur in kWh gemessen. Die Energiewende ist eine Kulturwende. Schließlich will eine auf fossilen Energieträgern gewachsene Gesellschaft – ihre Industrie, ihre Städte, ihr Verkehrssystem, ihre Lebensbilder – in eine post-fossile Welt mit witterungsabhängiger Energieversorgung wechseln. Niemand kann sich aus diesem Prozess entfernen, jede(r) ist gefragt. Wie sieht die ganz persönliche Energiewende aus, wenn man nicht gerade Energietechnik studiert? | ||
16.07.2014 | Klausur |