Übersicht:
2.1 Plenum
2.2 Arbeitsgruppen
2.3 Achtsamkeit und Kommunikation
2.1 Plenumsablauf, -erfahrungen und -rollen
Was ist ein Plenum und warum?
Plenumsablauf
Plenumsrollen
- Die Protokollführung hat, wie der Name schon sagt, die Aufgabe alles im Plenum Besprochenes zu dokumentieren und so für die Nachwelt verfügbar zu machen. Solltet ihr mit Pads (siehe -> How to Pads) arbeiten, können sich auch mehrere die Arbeit teilen. Was ein gutes Protokoll ausmacht findest du unter -> How to Protokoll.
- Sobald die Gruppengröße eine gewisse Anzahl von Menschen (oft ca 5-6, hängt aber von Thema und Medium des Treffens ab) übersteigt, bietet es sich an, einen Menschen festzulegen, der die Moderation übernimmt. Dieser ist für den reibungslosen Plenumsablauf zuständig. Er kündigt TOPs an, verteilt Redebeiträge (nimmt die Menschen nach Meldereihenfolge dran), achtet auf die Zeit und Diskussionskultur.
- Natürlich könnt ihr auch mit weiteren Plenumsrollen herumexperimentieren. Eure Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Meistens nutzen diese zur Entlastung der Moderation. Bspw. ein:e Zeithase, welche:r auf die Länge der Redebeiträge und Gesamtzeit achtet, Awareness-Beauftragte:r für das Wohlfühlen aller Beteiligten oder wie bei uns noch eine:n Plenumsstarter:in, die:der auf den pünktlichen Beginn des Plenums achtet und alle benötigten Plenumsrollen verteilt.
Handzeichen
- Kennt jede:r schon aus der Schule: Wer etwas sagen will, meldet sich und wird ggf. von der ->Moderation drangenommen.
- Pro-Tipp: Mit Anzahl der ausgestreckten Finger anzeigen, den wievielten Platz in der Redeliste man gerade belegt, das macht es wesentlich übersichtlicher für die Moderation.
- Um einen Kommentar direkt zum gerade Gesagten abzugeben, ohne erst die zahllosen anderen Redebeiträge abzuwarten: Beide Hände mit ausgestreckten Zeigefingern nach oben Strecken. Dies dient aber nicht zum “Vordrängeln” in der Redeliste, sonder mehr dem direkten Beantworten einer Frage oder Sachverhalts.
- Arme heben und Hände schütteln, je höher die Zustimmung, desto höher die Arme. Für Ablehnung entsprechend tief. Die Schüttelfrequenz dient dem Ausdruck der Begeisterung: lansames Schütteln der Hände entspricht ironischem Klatschen.
- Falls Begriffe/Abkürzungen oder Sachverhalte verwendet werden, die einem nicht verständlich sind und genauer erklärt werden sollten: aus Daumen und Zeigefinger ein L formen.
- Dreht sich eine Diskussion im Kreis oder wisst ihr sonst irgendwie nicht wie es weitergehen soll? Ein Prozessvorschlag ist eine Idee, wie es sinnvoll weitergehen kann. Aus zwei Händen ein P formen.
- Falls jemand mitbekommt, dass die Diskussion unschön verläuft, eine Pause gewünscht wird, ein Fenster geöffnet werden sollte oder generell sich unwohl gefühlt wird, kann dies mit einem “Awareness-A” angezeigt werden. Dies wird bevorzugt herangenommen und die Sachlage geklärt. Hierzu wird mit den Händen ein A geformt indem man beide Zeigefinger und Daumen aneinanderhält.
- Natürlich könnt ihr auch mit weiteren Plenumsrollen herumexperimentieren. Eure Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Je nachdem, was ihr für ein gelingendes Plenum braucht.
TOPs
- Hat man als Gruppe verschiedene Projekte am laufen, geschieht die eigentliche Projektarbeit meist in Untergruppen (AGs, siehe 3.2). Damit aber trotzdem alle auf dem Laufenden bleiben, was sich gerade so tut, gibt es am Anfang kurze Berichte, an was gearbeitet wird/wurde.
- Auch das Plenum selbst bietet immer wieder Anlässe, sich darüber auszutauschen. Mit einem eigenen, wiederkehrenden TOP wird ein niederschwelliger Raum geschaffen, Ideen, Probleme, Gedanken über das Plenum loszuwerden (Sind alle genügend zu Wort gekommen?, Hat sich jemand während/mit einer Diskussion unwohl gefühlt, Was lief sonst gut/schief? Wie könnte man das Plenum noch verbessern?). Das hat sich bei uns sehr bewährt, um die eigenen Prozesse konstant zu reflektieren und anzupassen.
- Kleinkram, Ankündigungen oder reine Info-TOPs ohne Diskussionsbedarf eignen sich zum Ende des Plenums in einem Sonstigen-TOP zu sammeln und knapp hintereinander vorzustellen.
2.2 AG-Arbeitsweise
Bei uns wird jede größere Projektidee in eine AG umgewandelt. Das heißt nicht, dass mit viel Bürokratie eine neue Stuktureinheit erfunden wird, sondern einfach, dass sich ein Mensch den Hut (die Verantwortung) für die Sache aufsetzt. Diese Person koordiniert am Anfang die ersten Treffen, übernimmt vielleicht erste Kommunkationsakte in die Uni oder zu anderen Gruppen und legt die Basis für einen AG-internen Kommuniaktionskanal (Neue Gruppe im Messenger, …).
Wichtig ist dabei ist, dass die AGs keine starren Konstrukte sein müssen und auch nicht auf Langlebigkeit ausgelegt werden. Kommt ein Mitglied mit einer Idee, gründet sich i. d. R. die AG quasi von selbst. Ist das Projekt abgeschlossen oder die Mitglieder haben keine Lust mehr – schläft die AG wieder ein. Tatsächlich haben wir bei der tuuwi einen ziemlichen AG-Verschleiß… Dennoch gibt es auch AG-Dauerbrenner, wie die AG Film für unsere Umweltfilmabende. Ein spannedes Beispiel ist bei uns auch die AG Mensa. Unter uns wird diese schon als eine “Unter-tuuwi” bezeichnet, da diese ziemlich eigenständig agiert. Obwohl die Hauptarbeit in eine AG ausgelagert ist, ist es von Vorteil, wenn alle Mitglieder der Uwi auf dem Laufenden bleiben, was so passiert – bspw. bei uwi-relevantes, wie die Nutzung eines Logos oder potentielle öffentlichkeitswirksame Aktionen. In der tuuwi geschieht das über ein eigenes TOP im Plenum “Berichte aus den AGs”, andere Wege wie z.B. ein Newsletter o.ä. sind natürlich auch möglich.
- Ideen für AGs/Projekte findet ihr unter ->Punkt 6
- Für die Zusammenarbeit bietet sich evtl. auch ein Pad an (siehe Kap 5.5)
2.3 Achtsamkeit, Reflexion und Kommunikation nach innen
2.3.1 “Höcks”
- Jahresrückblicke
- Zukunftswerkstätten und Open Spaces
- (ausschweifende) Grundsatzdiskussionen
- Reflexionen und Konflikte besprechen
- eigene Weiterbildung oder Onboardings bspw. in eigens genutzter Technik oder ÖA-Workshop
- größere Profjekte gemeinsam planen und herumspinnen
- Kreatives, wie Banner malen
- … aber auch Spiel und Spaß nicht vergessen, es geht schließlich um euch als Gruppe.
2.3.2 Gewaltfreie Kommunikation und Arbeiten im Team / Kommunikation untereinander
2.3.3 Entscheidungsfindungen untereinander
Um einen Überblick und ein erstes Stimmungsbild der Gruppe zu erhalten, können Mehrheitsverhältnisse durchaus auf verschiedene Art dargestellt werden. Hierzu gehören Blitzlichter, Mimiken und Gestiken (wie ein Klatsch-Barometer oder bei uns “Hände-Wedeln” (siehe Plenumshandzeichen)) usw. Werdet hier kreativ. Es können jegliche Metaphern und Mittel eingesetzt werden.
Systemisches Konsensieren ist ein konsensnahes Entscheidungsverfahren, in dem die Gruppe aus verschiedenen selbstentwickelten Lösungsideen den Vorschlag ermittelt, der den geringsten Widerstand der Teilnehmer*innen erfährt.
- Null Punkte bedeutet dabei „Kein Widerstand“ beziehungsweise „diese Lösung kann ich mittragen“.
- Die höchste zu vergebende Punktezahl ist 10 (oder niedriger, beispielsweise 5) und bedeutet „starker Widerstand“ beziehungsweise „ich lehne diesen Vorschlag entschieden ab“.
- Die Zahlen dazwischen werden nach Ausrichtung des Widerstandes wie bei einer Skala vergeben.