Experiment “Eine Woche ohne Abfall”: Tag 0 – Vorbereitungen

Hallo,

ich bin Henrike.

Seit Jahren bin ich in der tuuwi aktiv, und versuche, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

In dieser Woche dreht sich bei der tuuwi (aber auch im großen Europa) alles um die Abfallvermeidung. Das habe ich für mich als Anlass genommen, in dieser Woche mal aus zu probieren, was das Minimum an Müll ist, das ich verursachen kann.  Manu hat mich gefragt “warum schreibst du dann nicht darüber einen Blog?” und tadaaaa… hier ist er. Von heute an eine Woche lang jeden Tag.

Warum will ich meinen Abfall reduzieren? Eigentlich, ums einfach mal zu machen. Müll hat einen schlechten Ruf – irgendwie ist es also angeraten, wenig davon zu verursachen. Bei vielen Dingen leuchtet das ein: Wenn ich langlebige Produkte (z.B. Kleidung) kaufe und die falls notwendig repariere, müssen insgesamt weniger solcher Dinge produziert werden – also weniger Ressourcen- und Energieverbrauch bei der Produktion, weniger Menschen, die sie unter beschissenen Arbeitsbedingungen hergestellt haben, weniger Energieverbrauch, um sie irgendwie wieder nutzbar zu machen und weniger nicht verwertbare Reste, die auf Deponien abgelagert werden. Bei manchen Situationen ist die Sinnhaftigkeit weniger klar: was bringt es mir, den Apfelgriebsch mitzuessen? Der Nährstoffgehalt ist gering und vielleicht ist es gar besser, nicht die Kanalisation mit den Ballaststoffen füllen sondern sie lieber direkt über den Biomüll kompostieren zu lassen.

Das weite Feld Verpackungsmüll ist auch höchst komplex. Da steht mensch im Supermarkt vor dem Gemüseregal und fragt sich “unverpackte konventionelle- oder verpackte Bio-Paprika?”. (Die konsequentere Antwort wäre vermutlich: “Warum willst du Ende November noch Paprika? Nimm doch lieber eine rote Bete aus der SoLaWi von nebenan”.)  Außerdem ist es ja möglich, dass eingeschweißte Lebensmittel, länger haltbar sind – es also sein kann, sich zwischen Lebensmittel wegschmeißen oder Plastikverpackung wegschmeißen entscheiden zu können (was sowohl den Handel als auch den Endverbraucher betreffen kann).

In wieder anderen Situationen ist es recht klar, dass Abfallvermeidung sinnvoll ist: Einwegartikel, die ich sehr einfach durch langlebige Gegenstände ersetzen kann. Aus dieser Überlegung heraus ergibt sich auch meine Ausrüstung für die kommende Woche (und darüber hinaus? Ist wohl wünschenswert).

kleines Handtuch, Keramik-Kaffeebecher, Plastikdose, Messer, Gabel, Löffel
Meine Ausrüstung für die Abfallvermeidungswoche

Einweghandtücher, Coffee-to-go-Becher und Plastikbesteck werde ich so nicht brauchen. (Kaffeebecher und Plastikbesteck vermeide ich bisher auch so ganz gut, aber ich will für alles gewappnet sein.) Das mit dem Handtuch wird sicher spannend. Essensreste pack ich in die Plastikdose – zur Lebensmittelverschwendungseingreunzung.

Noch ein interessanter Fakt, den ich gerade beim Durchstöbern des Internets erfahren habe: Das, was man als Siedlungsmüll bezeichnet – also Hausmüll, Müll von öffentlichen Einrichtungen und kleinen Unternehmen – macht (auf die Masse bezogen) gerade mal etwa 10% des Gesamtabfalls aus. Der größte Teil sind mineralischer Abfall und Boden, die überwiegend aus Bau- und Abbruchtätigkeiten und dem Bergbau stammen. Wenn das Ziel also sein sollte, dass absolut möglichst wenig Abfall entsteht, machen die Haushaltsabfälle (also das, was ich in dieser Woche verringere) echt wenig aus. Und auch so: reine Konsummusteränderung hat oft weniger Effekt, als politisches Engagement.

 

Was denkt ihr? Ist Abfallvermeidung sinnvoll? Wo und wo nicht?

PS: Montag Abend, 20:30, Kino im Kasten. “A Plastic Ocean”. KOSTENLOS.

 

 

 

3 Gedanken zu “Experiment “Eine Woche ohne Abfall”: Tag 0 – Vorbereitungen

  1. Das abgebildete Besteck ist immerhin schon 30 Jahre alt und seitdem in Benutzung. Ich freue mich auf weitere interessante Beiträge.
    Grüße von Katrin

  2. Den Trend weg von Plastiktüten zu wiederverwertbaren Einkaufstaschen finde ich schon mal gut, auch wenn das z.T. über den Preis laufen muss. Und für Plastiktüten wäre es sicher sinnvoll, die Forschung zu verrottenden, kompostierbaren Kunststoffen zu fördern.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.