Das Mitmachfest im Rückblick

Eine große blaue Tür, ein pinker Swimmingpool und eine rustikal zusammengezimmerte Bar – so haben wir die Mommsenstraße noch nie gesehen.
 
Vom 19. – 24.06.23 haben wir, eine kleine Gruppe von Studis, den Abschnitt der Mommsenstraße vor der Alten Mensa gesperrt. Damit haben wir gezeigt, wie schön der Campus ohne parkende Autos aussehen kann und welche Möglichkeiten der Gestaltung sich dadurch ergeben. Verschiedene Hochschulgruppen beteiligten sich mit unterschiedlichsten Programmpunkten an unserem Mitmachfest zum autofreien Campus. 

Planung des Mommsenplatzes

Der 2018 veröffentlichte Masterplan Campusgestaltung sieht für den Bereich vor der Alten Mensa eine alternative Nutzung als Veranstaltungsfläche vor. Perspektivisch soll hier ein Platz entstehen. In einem Gespräch mit interessierten Mitarbeitenden und Studierenden bspw. aus den Bereichen Verkehr oder Landschaftsarchitektur wurden die Möglichkeiten der Umgestaltung der Mommsenstraße diskutiert. Im Austausch wurden Hürden und Perspektiven bei der Neugestaltung besprochen. Für eine dauerhafte Umnutzung müsste die Straße von der Uni erworben werden. Aktuell ist sie noch Eigentum der Stadt Dresden. Außerdem hängt die Umgestaltung der Mommsenstraße von unterirdischen Sanierungen ab, was aufgrund hoher Kosten und eines hohen Aufwandes ebenfalls eine Hürde im Umgestaltungsprozess darstellt. Dennoch ist die TU Dresden an einer Umnutzung des Straßenbereiches interessiert und bemüht sich um Lösungswege hinsichtlich der Umsetzbarkeit. Denn eine Umnutzung der Straße zu einem Platz würde den Campus deutlich aufwerten, da er als Aufenthaltsbereich fungieren und Raum für Veranstaltungen bieten würde, wodurch gleichzeitig die HSZ-Wiese als Veranstaltungsfläche entlastet werden würde. 
 

Highlights des Mitmachfestes

Campus beSetzen!

Sehr begehrt war der Hocker-Bau-Workshop “Claiming Campus” vom Bereich International Campus. Der Designer Jonathan Radetz aus Frankfurt am Main entwarf den TUD-spezifischen Hocker. Gebaut wurden 60 Hocker aus lokal wachsender Lärche, welche anschließend überall auf dem Campus verteilt wurden. Mit ihnen soll sichtbar werden, wo sich Menschen auf dem Campus aufhalten, um dort perspektivisch feste Sitzgelegenheiten zu bauen. Ein besonderer Dank geht an Katharina Schmitt, die das Projekt ins Leben gerufen hat und sich nicht zu fein war zwei Tage lang zu sägen und zu schrauben.
 

Fuck Racism, Save Lifes!

Die große blaue Tür kam von der Initiative “Sachsen öffne dich”, welche sich für ein Landesaufnahmeprogramm für Geflüchtete in Sachsen einsetzt. Das Podium bestand aus drei Geflüchteten, die ihre doch sehr unterschiedlichen Erfahrungen teilten. Weiteren Input gab es von der Refugee Law Clinic. Deutlich wurde, dass in unserem Rechtssystem alle Möglichkeiten genutzt werden, um Geflüchteten eine Einreise und den Erhalt einer Arbeitserlaubnis unmöglich zu machen. 

Mit Glitzernagellack ins neue Zeitalter

Ein großes Highligt war die Kleidertauschparty der der GENOW (Gender Equality Now), die eigenständig eine Ausstellung konzipierten. Diese klärte über gesellschaftlich konstruierte Binarität von Kleidung auf – von sächsischen Königen, die sich mit viel Make-up und hohen Schuhen portraitieren ließen bis zu der Stilikone Harry Styles. Insgesamt leistete die Veranstaltung einen Beitrag dazu, gesellschaftliche Kleidungsnormen zu durchbrechen. 

Wie geht’s weiter auf der Mommsenstraße?

Einige Mitarbeitende der umliegenden Unigebäude waren keine großen Fans von unserer Veranstaltung direkt vor ihrem Arbeitsplatz – andere nutzten den neu geschaffenen Aufenthaltsbereich wiederum, um sich bei einem kühlen Getränk eine kurze Auszeit von ihrem Arbeitsalltag zu nehmen. Wir haben jedoch auch viel positives Feedback bekommen. Unter anderem bot die Veranstaltung eine niederschwellige Möglichkeit, mit uns ins Gespräch zu kommen, weshalb Studierende sich auch mit Ideen zur Campusgestaltung an uns gewendet haben.
Auch im nächsten Jahr werden wir wieder ein Mitmachfest auf der Mommsenstraße veranstalten. Falls wer Lust hat, sich an der Veranstaltungsplanung und auch – umsetzung zu beteiligen, kann sich gerne bei uns melden. Wir freuen uns über viele helfende Hände!