Aufgrund der vielen Ereignisse an der TU Dresden in dieser Woche, vor allem im und um das HSZ, halten wir es als TU-Umweltinitiative (tuuwi) für notwendig Stellung zu beziehen. Für uns als vielfältige und basisdemokratische Gruppe von mehr als 50 engagierten Menschen war das ein fordernder Prozess. Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, gut oder böse und Grenzen zwischen den einzelnen Gruppierungen (Lectures for Future, HSZfürsKlima, Public Climate School Dresden, tuuwi) verschwimmen. Trotzdem wollen wir versuchen, Klarheit zu schaffen und uns zu positionieren.
Welche Rolle spielt die tuuwi bei der Klima-woche?
mit unseren Umweltringvorlesungen und Markt der Möglichkeiten, unseren COubumit Menschen ins Gespräch.
Was ist „für uns“ passiert?
Hate-Erfahrungen, Kohlekubus und schließlich erstörung, Diskussionen vor allem innerhalb der Gruppe – wer in dieser Woche noch nicht vor Ort am HSZ war und/oder sich genauer darüber informieren möchte, „was bisher geschah“, kann dies z.B. Artikel des Campusradios und auf dem tuuwi-Blog nachlesen.
Worüber haben wir diskutiert?
Einige von uns waren schockiert über die teils krassen Reaktionen und die heftige Gegenwehr rund um die Aktionen von HSZfürsKlima. Dazu zählen vor allem die Agressivität von manchen Studierenden als auch die versuchte Zerstörung des Kohlekubus durch Brandstiftung. Besonders unter dem Aspekt der Dringlichkeit der Klimakrise empfinden wir diese Reaktionen als unverhältnismäßig. Die Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Thematisierung von anderen Misständen a.k.a Whataboutism, rückt die Ziele der Klima-Aktionswoche aus dem Fokus. Wir bedauern, dass die Vorlesungen einiger Studierenden ausfallen, jedoch besteht in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit großer Handlungsbedarf auf Seiten der TUDresden. Der Blick auf Hörsaalbesetzungen in Leipzig und Berlin zeigt, dass die Reaktionen der Universitätsleitung auch anders ausfallen können. Eine Besetzung als Aktionsform möchte polarisieren und Aufmerksamkeit erzeugen. Inwiefern die Aktion von HSZfürsKlima zur Erreichung der Ziele der Klima-Aktionswoche beiträgt, lässt sich lange und kontrovers diskutieren. Auch wir haben hierzu in der Gruppe (noch) keinen Konsens erreicht. Wir laden ein, euch aktiv an dieser Diskussion zu beteiligen. Eine solche Aktion verlangt den Diskurs, den sie jetzt schon bietet. Diesen konstruktiv zu gestalten, wird die Aufgabe der kommenden Tage. Die Kommunikation zwischen Studierenden, Besetzer*innen, anderen Akteur*innen und dem Rektorat ließen zunehmend Enttäuschung und Frustration aufkommen. Wir wünschen uns daher von allen Beteiligten mehr direkten Austausch.
Wohin wollen wir?
Wir sehen die Besetzung nicht als reine Blockade, sondern als Möglichkeit konkrete Ideen und Maßnahmen für einen klimafreundlichen Campus und darüber hinaus zu entwickeln. Viele wünschen sich eine bessere gemeinsame Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gerade auch über die Besetzung hinaus besonders wenn es um den Prozess der Umsetzung der schon bestehenden und erarbeiteten Forderungen geht. Die Klima-Aktionswoche bietet eine seltene Chance die gesellschaftliche Lähmung zu überwinden und sich über die notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen kontrovers auszutauschen.
Was gibt’s noch?
Die Public Climate School Dresden. Die tuuwi ist sich einig, dass das eine starke Aktion ist! Students for Future Dresden hat ein abwechslungsreiches Programm parallel zum Vorlesungsbetrieb auf die Beine gestellt. Die Veranstaltungen wurden bisher sehr positiv wahrgenommen und waren im Vergleich zu anderen Veranstaltungen in Dresden mit nachhaltigen Kontext gut besucht. Dennoch sind rund100 Menschennur ein Bruchteil von 32.000 Studierenden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Partizipation im Laufe der Wochen noch entwickelt, insbesondere mit Hinblick auf die Programmhighlights. Aus den Vorbereitungen der Woche hat sich eine Kooperation von Students for Future Dresden und der tuuwi entwickelt. I Rahmen dessen ist u.a. ein offener Brief an die Hochschulgastronomie Dresden entstanden das ist auf jeden Fall ein Erfolg dieser Woche.
Ein Resümee
Ein Teil der Studierendenschaft hat sehr kritisch auf die Hörsaalbesetzung reagiert und diese Haltung auch teilweise auf die anderen nicht-konfliktiven Formate übertragen. Deshalb sollte letztendlich klar sein, dass Lectures for Future, die Public Climate School Dresden, die tuuwi und das Streikcafé als unabhängige Akteur*innen auftreten. Obwohl sehr unterschiedliche Wege gewählt wurden, stehen die Gruppierungen in erster Linie für dieselben Ziele ein: Mehr Klimagerechtigkeit und zwar schnell!
Daher der Aufruf an alle: Sucht gerade jetzt weniger den digitalen und vielmehr den persönlichen Dialog mit euren Mitmenschen, macht euch selbst ein Bild und seid kritisch! Egal wo an den Türen des im Audimax, vor dem HSZ, im Rahmen der Public Climate School oder auf der Straße Austausch führt zu gegenseitigem Verständnis und zu gemeinsamen Handeln!
!- System Change not Climate Change -! Eure tuuwi // jv, fw
Programme und Infos findet ihr unter