Die Coronakrise hat noch einmal eindrücklich gezeigt, dass das 21. Jahrhundert uns vor ganz neue Herausforderungen stellen wird. Egal ob es um Pandemiebekämpfung, Digitalisierung oder Klimawandel geht, wir brauchen neue Ideen und v. a. eine neue Herangehensweise an Probleme. Das kann aber nur gelingen, wenn sich auch hinsichtlich unserer Bildung entscheidende Faktoren ändern.
Brauchen wir ein neues Verständnis von Bildung?
Wenn ich an mein Lernen als Schülerin und auch jetzt als Studentin denke, dann fallen mir zuerst Zusammenfassungen ein, die ich schreibe und die mir anschließend die Welt oder vielmehr die Lösungen der nächsten Klausur erklären sollen. Ich erinnere mich daran, dass ich die Fragen in Tests antizipieren konnte, wenn ich die Lehrer:innen nur lang genug im Unterricht hatte und auch Studierende sind Profis darin, Analogien zwischen Altklausuren und Klausuren zu finden.
Traning for the test – das scheint immer noch das Motto unserer Gesellschaft zu sein, wenn es um Bildung geht. Es funktioniert ja auch und auswendig gelernte Fakten sind leichter und objektiver abzufragen als Zukunftskompetenzen – sperriges Wort… was soll das eigentlich sein?
Dafür sollten wir uns zuerst einmal ansehen, was uns im 21. Jahrhundert vermutlich erwarten wird:
Da wären Migration, weitere Pandemien, Digitalisierung und nicht zuletzt die Klimakrise und all das natürlich nicht voneinander getrennt, sondern in einem komplexen voneinander abhängigen System.
Wie können wir auf die Herausforderungen reagieren?
Es wird nicht reichen, Sachverhalte algorithmisch auswendig zu lernen und Prozesse immer gleich zu wiederholen. Wir müssen anfangen, Prozesse konsequent kritisch zu hinterfragen, kreativ neue Lösungen interdisziplinär mit anderen Bereichen zu verhandeln und dürfen nicht davor zurückschrecken, mit Menschen anderer Meinung in Dialog zu treten und gemeinsam an neuen Wegen zu arbeiten. Dabei dürfen wir aufkommende Erneuerung, nehmen wir nur mal die Digitalisierung an Schulen, weder direkt abwerten, noch Menschen verurteilend begegnen, die sich vorerst unwohl damit fühlen. Wir müssen Kommunikation ermöglichen.
Wenn Menschen an diesem Punkt angelangt sind, würde ich von einer Zukunftskompetenz sprechen.
Und diese wird überall gebraucht, bei der Weiterentwicklung unserer Universität, in den Strukturen unseres politischen Systems und nicht zuletzt da, wo man sie vermittelt bekommen soll, bei den Lehrerinnen und Lehrern in unseren Schulen, den Dozierenden unserer Universität und überall, wo Bildung geschieht.
Zeitgemäße Umweltbildung: Diskutieren Sie in der Umweltringvorlesung mit!
Wir als Umweltinitiative der TU Dresden haben uns des Themas deshalb im Bereich Umwelt- und Klimaschutz angenommen und setzen uns in der aktuellen Umweltringvorlesung Bildung neu denken – Wege in eine zeitgemäße Umweltbildung in drei Themenkomplexen (zeitgemäße Bildung, Umwelt- und Klimaschutz, Umweltbildung) mit der Frage nach zeitgemäßer Umweltbildung auseinander. Ausführliche Informationen zu allen Veranstaltungen und zur Anmeldung gibt es hier.
Zwei Veranstaltungen im Juni gestalten SLUB und tuuwi gemeinsam, eine Teilnahme lohnt sich hier auch unabhängig von der Ringvorlesung!
BarCamp und Livepodcastaufnahme am 5. Juni 2021: jetzt einen Beitrag anmelden!
Am Samstag, den 05. Juni 2021 wird es ein BarCamp zum Vorlesungsthema Bildung neu denken mit vielen Initiativen aus Dresden und anschließender Livepodcastaufnahme des Soziopods geben.
Ein BarCamp ist ein Unkonferenzformat, bei dem die Teilnehmen
den gleichzeitig Besucher:innen und Gestalter:innen des Programms sind, man spricht deshalb auch von Teilgebenden.
Innerhalb von drei Sessions (je eine Stunde) haben die Teilgebenden die Möglichkeit, ein selbstgewähltes Thema zur Diskussion zu stellen, einen Vortag zu halten oder ein beliebiges anderes Format durchzuführen.
Das bisherige Programm ist hier einzusehen. Eine Anmeldung ist bis zum 30.05.2021 möglich. Wenn ihr schon Sessionideen habt, könnt ihr uns diese gern mit eurem präferierten Zeitslot per Mail an bildungneudenken@tuuwi.de senden.
Wildes Lernen: Projekttage Wildnispädagogik am 18. und 19. Juni 2021
An zwei Tagen können Sie verschiedene Routinen und Methoden der Wildnispädagogik erlernen, wie beispielsweise die Verwendung und das Sammeln von Wildpflanzen. Die SLUB ist in der Bibliothek August-Bebel-Straße/ TextLab und in der Bibliothek Tharandt/ Forstwesen Gastgeberin der Workshops. Auch hier kann man sich anmelden, jedoch ist die Anzahl der Teilnehmenden aufgrund der Coronabedingungen auf 15 Personen begrenzt.
Am kommenden Montag, dem 10. Mai 2021 geht es in der Ringvorlesung mit dem Vortrag “Verlust und Neugewinn: Lernen und Lehren im Medienumbruch”. Dieser ist auf YouTube zu finden und bietet die Grundlage für die anschließende Diskussion ab 17.30 Uhr.