Experiment “Eine Woche ohne Abfall” – Tag 6: Müll draußen und verpackungsfreier Einkauf

Müll, überall Müll.

Gestern Abend ist mir mal wieder aufgefallen, wie viel Müll teilweise in der Stadt herum(f)liegt. Taschentücher, Plastikverpackungen, Werbeprospekte, … Müll vermeiden ist das eine – Müll richtig entsorgen und trennen das andere. In Deutschland gibt es ein sehr ausgeklügeltes, komplexes Müllverwertungssystem. Teilweise vielleicht zu komplex, jedenfalls von Stadt zu Stadt immer ein bisschen verschieden. Allen, die ihn noch nicht kennen kann ich den Abfallratgeber Dresden empfehlen, das ist eine A5-Broschüre, die detailiert darstellt, was wo korrekt entsorgt wird.

Heute war ich im Samstag-Vormittags-Trubel in der Verbrauchergemeinschaft Mitte.

2 Drahtbügelgläser, gefüllt mit Mehl und Haferflocken
Ein Teil des VG-Einkaufs

Mein Ziel war es, möglichst wenig Verpackungsmüll zu kaufen. Haferflocken, Mehl, Nüsse, Trockenfrüchte und ein paar Süßigkeiten gibt es zum Selbstabfüllen. (Obst und Gemüse sowieso) Dafür habe ich mir leere Gefäße mitgebracht. Vor Ort habe ich sie leer abgewogen (das hätte ich auch schon zuhause tun können), und dann einfach an der Kasse das Gewicht des Gefäßes angesagt. Im Lose Laden in der Dresdener Neustadt war ich noch nie, aber

hab da irgendwie durch die Beschäftigung mit dieser Thematik in dieser Woche echt Bock drauf. Andere Bioläden in Dresden haben auch unverpacktes. Märkte und spezialisierte Läden bzw. Handwerksbetriebe. Irgendwie echt Bock, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Und Dinge selbst zu machen, da ja vor allem verarbeitete Lebensmittel oft verpackt sind.

Und dann ist da wieder der Gedanke: Das kostet alles Zeit, wenn ich um in den Bioladen zu fahren länger brauche, vorher zuhause sein muss, um Gefäße zu holen, dann die Dinge von Grund auf selbst zubereiten muss. Müllvermeidung braucht Struktur und Planung, sonst ist es nur Stress, aber auch Struktur und Planung kann Stress bedeuten und Spontanität ist auch etwas Schönes.

Letztenendes geht es also darum, sich Routinen zu entwickeln, die nachhaltiges Leben (also zum Beispiel Abfallvermeidung) begünstigen: Einfach immer eine Brotbox und einen Becher / eine Trinkflasche dabei haben. Einmal in der Woche überlegen, was so demnächst benötigt wird, und das dann an einem Ort besorgen, der vertretbar ist. Sich mit anderen Menschen zusammen tun.