Aufgeschrieben von Karlsson
Ein Totenschädel, orangegelbe Blumen und eine riesige Schneise im Wald – nicht gerade das, was man beim Sonntagsspaziergang durch den Wald erwartet, der sich zwischen Ottendorf-Okrilla und Würschnitz erstreckt. Etwa eine halbe Stunde fährt man mit dem Zug von Dresden nach Ottendorf-Okrilla. Während aller Augen sich zurecht auf den Dannenröder Wald in Hessen richten, der für den Bau einer Autobahn gerodet werden soll, wird direkt an der Türschwelle Dresdens still und heimlich ein weiterer Wald dem Erdboden gleich gemacht, in der Hoffnung, dass die kritische Öffentlichkeit es nicht mitbekommt. Dass der Wald keinen griffigen Namen hat wie der Hambi, der Danni, der Mauli oder der Herri, erweist sich dabei als ausgesprochen hilfreich, denn was man nicht benennen kann, darüber kann man auch nicht sprechen. Aber sprechen müssen wir darüber und zwar dringend.
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