In der ersten Senatssitzung des Jahres präsentierten die studentischen Senator*innen eine umfassende Stellungnahme zum Jahresbericht 2020 des Studierendenwerks Dresden, der auf der Sitzung durch dessen Geschäftsführenden Martin Richter vorgestellt wurde. In der Stellungnahme werden neben steigenden Mietpreisen und Beiträgen auch die Aktivitäten zu ökologischer Nachhaltigkeit in der Hochschulgastronomie kritisch diskutiert und bewertet. Die Senator*innen fordern in diesem Zusammenhang Emissionsbilanzierung, mehr Transparenz im Betriebsprozess und eine verstärkte Sensibilisierung der Gäste in den 20 Mensen & 7 Cafeterien des Studierendenwerks. In diesem Zusammenhang bat die tuuwi die Studis im Senat um eine persönliche Einschätzung.
Der Senat der TU Dresden tagt in der Regel jeden zweiten Mittwoch des Monats – so auch am 13. Januar 2021, pandemiebedingt rein digital und mit einigen personellen Veränderungen: Die Vertreter*innen der Statusgruppe der Studierenden traten ihre neue Legislatur an. Neben den alten Hasen Lutz Thies und Paul Senf, welche ihre bestehenden Sitze erfolgreich verteidigen konnten, begrüßten die Senatsmitglieder am 13. Januar durch die Kacheln der Videokonferenz zwei neue Gesichter. Lara Edtmüller studiert im 5. Semester Internationale Beziehungen und zog wie Lutz Thies über die Offene Fachschaftenliste (unabhängig und für alle) in das „universitäre Parlament“ ein, Jessica Flecks absolviert gerade das 3. Semester ihres Lehramtsstudiums und gewann ihren Sitz wie Paul Senf über die Liste Mexikaner-Kirsch-Pfeffi (Rot-Rot-Grün). Als „progressive Koalition“ hatten die vier Student*innen gemeinsam Wahlkampf betrieben und am 16. Dezember wurde mit der Bekanntmachung des Wahlergebnisses klar: Das Quartett hatte die meisten Wähler*innen-Stimmen erhalten und somit die vier Plätze errungen. „Es freut mich sehr, dass wir mit den neuen Senator*innen Jessi und Lara mittlerweile ein großes, starkes Team sind und so auch in der kommenden Legislatur viel bewegen werden.“, äußerte Lutz Thies seine Freude.
An diesem zweiten Januarmittwoch war es also nun die erste Gremiumstagung für Jessica Flecks und Lara Edtmüller. Die digitale Durchführung machte den Einstieg ins neue Amt nicht leichter, so äußerte Flecks: „Um eine konsensbasierte Stimme im Senat zu sein, jongliert man – gerade digital und v. a. bei der ersten Sitzung als Senatorin – mit fast zu vielen Bildschirmen gleichzeitig“ Das bekannte auch Lara Edtmüller: „Als erste Senatssitzung war es ein Wurf ins kalte Wasser.“ Gleichzeitig zeigten sich beide Senatorinnen zufrieden, bei dieser ersten Sitzung die Möglichkeit erhalten zu haben, zu wichtigen Angelegenheiten Position zu beziehen und gehört zu werden. Ein Thema dabei war die Frage der Durchführung der anstehenden Prüfungen. „Man merkt schnell, dass die Stimme der Studierenden im Senat eine essentielle Rolle spielt“, so Lara Edtmüller, „besonders bei dem in der Sitzung besprochenen Thema der digitalen Prüfungen müssen wir stark für die Belange der Studierenden kämpfen.“
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt betraf das Studierendenwerk „oder momentan noch Studentenwerk“, wie Jessica Flecks korrigiert. Die Vier hatten im Vorfeld der Sitzung eine Stellungnahme zum Jahresbericht des Studierendenwerks erstellt. Im ersten Punkt wird begrüßt und bekräftigt, dass im abgelaufenen Jahr eine Arbeitsgruppe gegründet wurde, welche sich mit der Umbenennung von „Studenten“- in „Studierendenwerk“ beschäftigt.
Weiterhin wird sich in der Stellungnahme ausführlich zu den Bemühungen hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit in der Hochschulgastronomie geäußert. „Hinsichtlich der Nachhaltigkeit in den Mensen haben wir entschiedeneres Engagement für mehr Transparenz gefordert.“, so Lara Edtmüller. So merken die Senator*innen in ihrer Stellungnahme an, dass sich „zwar ausführliche verbale Beschreibungen im Jahresbericht“ finden, „jedoch fehlen konkrete Zahlen zur prozentualen Entwicklung der Anteile veganer, vegetarischer und omnivorer Gerichte wie auch Werte zu CO2-Emissionen.“ Eine Bereitstellung der Daten, insbesondere Verkaufszahlen, auch für studentische und Forschungs-Projekte wäre „wünschenswert“.
Zudem wird die CO2-Bilanzierung der Gerichte in den Mensen gefordert, eine Initiative, welche von der AG Mensa der tuuwi vorangetrieben wird. Die Sichtbarmachung von CO2-Äquivalenten einzelner Gerichte würde die Sensibilisierung der Mensabesucher*innen fördern und ihnen die Möglichkeit geben, „selbstbestimmter über die Klimaeinwirkung ihres Essens [zu] entscheiden.“ Die Senator*innen unterstreichen diese Forderung mit dem Potenzial, welches sich aus der Projektumsetzung ergibt: „Die TU Dresden und das Studierendenwerk Dresden könnten damit eine Vorreiterrolle in der internationalen Universitätslandschaft einnehmen und ein Vorbild für andere Universitäten und Studierendenwerke werden.“