Hoffnung in Dresden und Chaos in der Welt – ein Kommentar

Die Rhythms of Resistance. Wie so oft auch am vergangenen Montag vor dem Amtsgericht Dresden dabei, wo die Strafverfahren gegen die Hörsaalbesetzer*innen eingestellt wurden. Oder wie hier – im Januar 2019 bei der Aktion Kohlekubus.
Die Strafanträge gegen die Hörsaalbesetzer*innen vom November 2019 wurden fallen gelassen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in Dresden aber auch der Welt, möchte ich mich an dieser Stelle erneut zu zivilem Ungehorsam und politischer Partizipation äußern. Dazu haben wir als tuuwi schon damals etwas in einem Statement gesagt. Dieser kritische Kommentar möchte sich vom besetzten Audimax entfernen und Entwicklungen dieses aufwühlenden Sommers (in einem aufwühlenden Jahr 2020) sowohl in Dresden, als auch global beschäftigen. Er gibt nicht den Konsens der gesamten tuuwi-Gruppierung wider. 

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Kleine Urlaubslektüre für die Sommerpause: Ökotopia

Von Luisa Zenker

Autofreie Innenstädte, eine Wirtschaft im Kreislauf – ohne Wachstum – , klimaneutral erzeugte Energie, eine sozialgerechte Gesellschaft mit geringen Einkommensunterschieden und hohen Teilhabemöglichkeiten – was heutzutage viele soziale Bewegungen umtreibt, sind eigentlich keine neuen Gedanken. Schon 1975 veröffentlichte Ernest Callenbach eine literarische Utopie, in welcher verschiedene alternative Lebensmodelle versammelt. Ökotopia heißt das kleine Buch – nach den beiden griechischen Wörtern Oikos (=Zuhause) und Topos (=Ort) benannt. Ernest Callenbach versucht so einen Ort zu beschreiben, wo sich vielleicht viele von uns tatsächlich zuhause fühlen könnten. Der Autor, zu der Zeit ein unbekannter Literaturwissenschaftler, trug mit seinem Buch maßgeblich zur Entstehung und Ausbreitung der Umweltbewegung bei. Selbst Steve Jobs bezeichnete Ökotopia als eine Bibel seiner Generation. Weiterlesen Kleine Urlaubslektüre für die Sommerpause: Ökotopia

Darf Wissenschaft aktivistisch sein? Und wenn ja, wie viel?

Von Luisa Zenker

Es war im Herbst letzten Jahres, als Student*innen der TU Dresden den größten Hörsaal der Universität besetzten. Sie wollten nicht länger warten und zusehen, wie die TU Dresden weiterhin…. Sie forderten effektiven Klimaschutz an der Uni.

Einige Wissenschaftler*innen schauten skeptisch, aber auch neugierig auf die Aktion. Einige wollten selbst Teil dessen sein, andere kritisierten sie dafür: Die Wissenschaft sei der Neutralität verpflichtet, hieß es dann. Doch wie weit geht diese Neutralität, was heißt das überhaupt, neutral sein? Und darf Wissenschaft aktivistisch sein? Dieser Beitrag versucht ein paar Gedanken zu sortieren. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – er will nur Impulse setzen, für neue oder alte Gedanken.

Bevor die Debatte beginnt, sollten wir eine kleine Zeitreise unternehmen. Eine Reise entlang von Geschichten, die aktivistische Wissenschaftler*innen zu erzählen begannen, denn wie wir später herausfinden werden, sind Geschichten unabdingbar mit einer aktivistischen Wissenschaft verknüpft. Weiterlesen Darf Wissenschaft aktivistisch sein? Und wenn ja, wie viel?

Umweltschutz und Rassismus – warum unser Augenmerk dem Kampf gegen Diskriminierung gelten muss

Die erste Black-Lives-Matter-Demonstration in Dresden am 6. Juni
24. Mai 2019. Ein Global Strike der Schülerbewegung Fridays For Future findet statt. Der türkischstämmige deutsche Rapper Chefket wirft der Berliner Sektion Rassimus vor, nennt sie „White Days for Future“. Sie hatten ihn für die Demo in Berlin als musikalische Unterstützung zunächst ein- doch dann wieder ausgeladen, mit Verweis auf vergangene Kollaborationen mit dem sexistischen und gewaltverherrlichenden Rapper Xatar. Chefket sieht das anders. Er löst in den sozialen Medien eine Debatte aus, wie weiß Fridays For Future tatsächlich sei. Fridays For Future verschwindet so oder so das ganze Jahr nicht aus den Medien, die Bewegungsgründerin Greta Thunberg wird vom Time Magazine zur Person Of The Year gewählt.
25. Mai 2020. Ein Jahr und ein Tag danach: Die Coronakrise bewegt die ganze Welt. Der normale Alltag wurde gerade im März und April in vielen Ländern völlig eingefroren. Demonstrationen wurden aufgrund ihres Potenzials, das Virus unter großen Menschenmengen zu verbreiten, untersagt.  Mittlerweile hat man das Virus weitestgehend unter Kontrolle. Um die Bewegung Fridays For Future ist es in den letzten Monaten ruhig geworden, der Fokus lag nachvollziehbarerweise auf anderen Dingen. An diesem  Tag in Mai stirbt ein 46-jähriger Afroamerikaner namens George Perry Floyd auf einer Straße in Downtown Minnesota. Er wurde Opfer einer völlig unverhältnismäßigen, gewaltsamen Festnahme durch vier weiße Polizisten. In den folgenden Tagen und Wochen werden große Menschenmengen in den Städten wieder laut. Nicht für den Planeten, sondern für das alte Problem Rassismus gehen die Leute wieder auf die Straße.

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Lauter, summender, klingender – Resonanz im tuuwi-Garten

Ein großer Teil unserer – v. a. westlichen – Gesellschaft verbringt viel Zeit damit seine Ressourcen auf- und auszubauen – dabei geht es nicht nur, aber auch um Geld. Ressourcenfixierung ist aber auch in unserer Alltagssprache versteckt, immer dann wenn wir networken oder uns einen Ruf aufbauen wollen.

Das scheint für viele als ein Weg zu Wohlstand und einem damit verbundenen Glück (was auch immer dies bedeutet), aber warum existieren sie dann diese unglücklichen Menschen, die eigentlich alles haben: Geld, Wissen, gute Beziehungen und dennoch unglücklich in ihrem Studierzimmer sitzen.

Rosas Antwort darauf ist fehlende Resonanz.

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