Umweltschutz? WTF?

Endlich Ferien und endlich etwas Zeit dafür, um darüber nachzudenken, was wir hier eigentlich so tun und wohin das alles führen soll.

Als Ausgangspunkt soll ein Photo stehen, welches während der Apollo 8 Mission im Jahr 1968 entstand.

NASA: Earthrise

Ein Photo, welches für sehr viele Menschen der Beginn war, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. „Earthrise“ war deshalb so wichtig, weil kein Mensch zuvor die Möglichkeit hatte, von einem anderen Himmelskörper aus auf unsere Erde zu schauen. Es gab einfach keine Bilder, welche die Erde so zeigten, wie sie da inmitten des Nichts, ihre Bahn um die Sonne drehte.

Noch nie zuvor konnte ein Mensch einen Daumen in die Luft strecken und die Erde dahinter einfach verschwinden lassen. Und noch nie zuvor konnte man so einfach verstehen, wie auf dieser kleinen blauen Kugel alles mit allem zusammenhängen musste. Liest man Interviews mit Menschen, die einmal im All waren, begegnet man dieser Einsicht immer wieder.

Die Erde hat einen Durchmesser von 12.700 Kilometern. Die im Vergleich sehr dünne Atmosphäre, welche nur innerhalb der unteren 10 Kilometer eine nennenswerte Dichte hat und damit atembar ist, bewegt und durchmischt sich ständig. Und diese dünne Luftschicht atmen alle 7 Milliarden Menschen. Jeder einzelne. Jeden Tag.

So ist vielleicht gerade jetzt eine Mine in China damit beschäftigt, Rohstoffe für unser neues Handy oder Notebook zu fördern. Damit verbunden gelangen jede Menge Schwermetalle, Säuren und Schadstoffe in unsere Luft, in Flüsse und Meere. Und das nicht nur irgendwo in China. Denn da alles mit allem zusammenhängt, auch direkt bei uns zu Hause. Wir atmen diese Luft ein, wenn wir morgens aufstehen und abends ins Bett gehen.

Es geht gar nicht darum eine vermeintlich „perfekte Welt“ zu bauen. Oder die Aussichtslosigkeit der Lage zu beklagen. Es geht vielmehr darum, endlich einmal die Perspektive zu ändern. Genauso, wie die Generation vor uns, die diesen kleinen blauen Planeten das erste Mal so sehen konnte, wie er wirklich ist und angefangen hat einen ersten Schritt zu gehen.

Es geht darum, unsere Umwelt weniger zu verschmutzen, weniger zu konsumieren und nach Wegen zu suchen, wie wir uns weiterentwickeln können, ohne das zu zerstören was uns umgibt.

Diese Zukunft könnte viel lebenswerter sein. Vielleicht hätte sie auch mehr mit Menschen und weniger mit Produkten zu tun. Mehr mit dem Sein, weniger mit dem Haben. Mehr mit den Dingen, die kein Geld kosten, sondern „einfach so“ da sind.

Und das wäre doch schon mal ein Anfang.

 

… weitere Impulse

Harald Welzer – Über die Grenzen des Wachstums

Bericht über die Besetzung des Tagebaus Welzow-Süd im Mai 2016

Doku über die erfolgreiche Besetzung der Brent Spar, einer riesigen Öltankplattform in der Nordsee

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