..und jedes Semester stellt sich die gleiche Frage:
Welche Filme will die tuuwi in den kommenden Monaten zeigen? Die Auswahl dauert bisweilen sehr lange, und am Ende entscheidet ein bisschen Rationalität, ein bisschen Zufall – und die Spannung im Trailer. Auch dieses Mal haben wir eine kleine Auswahl getroffen, inwieweit sie gelingt, werdet ihr zu unseren Filmabenden sehen. Der Erste findet übrigens „schon“ am 30. April im Kino im Kasten (August-Bebel-Straße) statt. Dabei zeigen wir „Projekt A“ – ein Film der eine Reise zu anarchistischen Projekten in ganz Europa unternimmt. Zwei weitere Filme folgen im Mai und Juni.
Doch was machen wir mit den anderen sehenswerten Dokumentationen, die es nicht ins Kino (im Kasten) geschafft haben?
Es bleibt wohl nicht mehr, als sie hier zu veröffentlichen und vielleicht im nächsten Jahr zu zeigen. Also solltet ihr an einem dunklen grauen Abend im Bett liegen und vor dem großen Film- Dilemma stehen – hier ein nettes Paket voller „Ökofilme“:
The True Cost – Thema ist die Modeindustrie und die
Everyday Rebellion – Wie schon gesagt – es geht um ein wenig Rebellion. Der Film lädt ein sich daran zu beteiligen.
Blackfish – Der Film hinterfragt die Gefangenschaft von Orcas.
Human Flow – Hierbei werden Fluchten auf der ganzen Welt gefilmt und ihren Ursachen nachgegangen.
Inhabit – Dieser Film geht Permakulturprojekten auf die Spur und hilft Positives in der Welt zu sehen.
Viel Spaß beim Schauen und bis bald im Kino im Kasten.
Die tuuwi-Filmabende gehen in die nächste Runde: Am Montag, 22. Januar zeigen wir im Kino im Kasten (August-Bebel-Straße 20) den Film Minimalism. Der Film berichtet von verschiedenen Menschen, die “den Minimalismus” als ihren Schlüssel zur Zufriedenheit gefunden haben und in welchen Punkten dieses Konzept von “weniger ist mehr” gute Effekte hat.
Um 20:30 beginnt die Filmvorführung, danach wollen wir gern mit euch über den Film ins Gespräch kommen. Hat Minimalismus einen Einfluss auf euer Leben? Ist er ein Weg zur Nachhaltigkeit bzw. will und kann er das sein? Heißt minimalistisch zu Leben nur, wenig zu besitzen oder noch etwas anderes? Oder ist er am Ende vielleicht nur ein Einrichtungskonzept für Menschen mit viel Platz?
Den Trailer findet ihr hier: https://vimeo.com/ondemand/minimalismfilm
Was in dieser Woche hier vielleicht noch etwas zu kurz gekommen ist, ist die Müllvermeidung durch Pflege und Reparatur von Gegenständen.
Eben gerade habe ich einen Knopf angenäht. War echt schön. Mir ist aufgefallen, dass meine handwerklichen Fähigkeiten dazu zumindest gereicht haben – Die Qualität genügte allerdings meinem Mitbewohner, an dessen Mantel ich den Knopf angenäht habe noch nicht. Noch für meine Eltern ist es völlig normal, Socken zu stopfen und Kleidungsstücke zu nähen. (Von Großeltern ganz zu schweigen) Ich tu das kaum. Ich trage meine Kleidung zwar auch lange, aber wenn sie durch ist, ist sie durch. Eher renne ich dann mal mit Löchern rum. Das sorgt dann natürlich auch eher dafür, dass die Sachen schneller weiter kaputt gehen. Einerseits ist das vielleicht eine Jugendlich-Studentische Ach-ist-mir-egal-wie-ich-rumrenne-Haltung, andererseits besteht für mich auch nicht die zwingende Notwendigkeit, wie es sie früher noch gab: Auf Kleidertauschpartys gibt es genug Kleidungsstücke in meiner Größe, die ich nehmen kann, wenn die alten Sachen zu kaputt sind. Socken sind auch im Naturwarenladen nicht extrem teuer und außerdem ein gängiges Geschenk das ich zu diversen Anlässen bekomme (und ja auch brauchen kann)
Mein Mitbewohner beim Nähen
Reparieren braucht Zeit.
Und nicht alles lässt sich gut reparieren. Bei Schuhen zum Beispiel gibt es da krasse Unterschiede, oder Handys, aber auch in anderen Bereichen wird das der Fall sein.
Ich würde an dieser Stelle gern Menschen (und darunter auch mich) motivieren, mehr Dinge zu reparieren. Ich würde gern sagen, dass das bedeutet, die Dinge sowie deren Hersteller wert zu schätzen, und dass Wertschätzung wichtig ist. Was ich aber nur sagen kann ist, dass ich schon mehrmals beim Reparieren von Dingen (nicht nur in dieser Woche) eher demotiviert als motiviert daraus hervor gegangen bin. Ich habe keine Ahnung, ob das anderen Menschen auch so geht, weil ich gerade das Gefühl habe, nur von unglaublich talentierten, geduldigen Bastler*innen umgeben zu sein. Vielleicht habe ich morgen auch übel Bock darauf mich zur Fahrradselbsthilfewerkstadt Rad.i.O. , zum Repaircafé Dresden , zum Nähwerk oder allgemein zum Rosenwerk, oder zum Slub-Makerspace auf zu machen oder mich zuhause in die Tiefen der Tutorials auf Youtube zu stürzen und dort an allen meinen quietschenden Fahrradteilen, löchrigen Textilien oder gesprungenen Keramikteilen herumzubasteln, bis sie schöner sind als je zuvor.
Aber auch falls das nicht der Fall sein wird, werde ich mich nicht entmutigen lassen. Auch ungern kann ich ja Dinge reparieren, und mir dabei zum Beispiel Musik die ich mag an machen oder für jedes reparierte Teil ein Stück (irgendwo lose gekaufte) Schokolade gönnen. Meine geduldig und talentiert wirkende Umwelt kann ich ja falls nötig auch um Hilfe bitten.
Was mir – so bastel-mäßig – wirklich Spaß macht ist es übrigens, Papierpilz-Blöcke zu binden. Auch Abfall-Vermeidung. Zum Glück leben wir Menschen im Sozialverband, und können uns so prinzipiell Arbeit teilen.
Gestern Abend ist mir mal wieder aufgefallen, wie viel Müll teilweise in der Stadt herum(f)liegt. Taschentücher, Plastikverpackungen, Werbeprospekte, … Müll vermeiden ist das eine – Müll richtig entsorgen und trennen das andere. In Deutschland gibt es ein sehr ausgeklügeltes, komplexes Müllverwertungssystem. Teilweise vielleicht zu komplex, jedenfalls von Stadt zu Stadt immer ein bisschen verschieden. Allen, die ihn noch nicht kennen kann ich den Abfallratgeber Dresden empfehlen, das ist eine A5-Broschüre, die detailiert darstellt, was wo korrekt entsorgt wird.
Mein Ziel war es, möglichst wenig Verpackungsmüll zu kaufen. Haferflocken, Mehl, Nüsse, Trockenfrüchte und ein paar Süßigkeiten gibt es zum Selbstabfüllen. (Obst und Gemüse sowieso) Dafür habe ich mir leere Gefäße mitgebracht. Vor Ort habe ich sie leer abgewogen (das hätte ich auch schon zuhause tun können), und dann einfach an der Kasse das Gewicht des Gefäßes angesagt. Im Lose Laden in der Dresdener Neustadt war ich noch nie, aber
hab da irgendwie durch die Beschäftigung mit dieser Thematik in dieser Woche echt Bock drauf. Andere Bioläden in Dresden haben auch unverpacktes. Märkte und spezialisierte Läden bzw. Handwerksbetriebe. Irgendwie echt Bock, nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Und Dinge selbst zu machen, da ja vor allem verarbeitete Lebensmittel oft verpackt sind.
Und dann ist da wieder der Gedanke: Das kostet alles Zeit, wenn ich um in den Bioladen zu fahren länger brauche, vorher zuhause sein muss, um Gefäße zu holen, dann die Dinge von Grund auf selbst zubereiten muss. Müllvermeidung braucht Struktur und Planung, sonst ist es nur Stress, aber auch Struktur und Planung kann Stress bedeuten und Spontanität ist auch etwas Schönes.
Letztenendes geht es also darum, sich Routinen zu entwickeln, die nachhaltiges Leben (also zum Beispiel Abfallvermeidung) begünstigen: Einfach immer eine Brotbox und einen Becher / eine Trinkflasche dabei haben. Einmal in der Woche überlegen, was so demnächst benötigt wird, und das dann an einem Ort besorgen, der vertretbar ist. Sich mit anderen Menschen zusammen tun.
gestern habe ich wenig von mir verursachten Müll gesehen. Lose Backwaren von der Tafel zum Frühstück, belegte Brötchen und Obst von der Tafel zum Mittag, Gemüsesuppe zum Abendessen. Dann noch ein bisschen selbstgemaches Popcorn (na gut, die Plastikverpackung habe ich gesehen). Außerdem ein paar Nüsse, deren Schalen ich nicht gegessen habe. Und eine Kekspackung wurde leer. 😀
Ich habe viele Sachen von der Tafel gegessen. Gemüse von dort wird oft von den Tafel-Mitarbeitern ausgepackt – an sich Müll, den ich nicht sehe. Außerdem gibt es in der ganzen Lieferung von Lebensmitteln an Supermärkte vermutlich oft viel Verpackungsmüll.
Auch die wunderschöne Stura-Baracke wird irgendwann das Zeitliche segnen.
Die Gebäude, in denen wir uns aufhalten wurden mal gebaut (offensichtlich) und dabei ist Müll entstanden. Irgendwann werden sie auch wieder abgerissen.
Das Atommüll-Endlager-Problem müsste auch irgendwann mal gelöst werden. Meines Wissens nach ist der bis jetzt beste Antwortversuch der Bau eines Endlagers ONKLO, Finnland. Der sehr empfehlenswerte Film “Into Eternity” beschäftigt sich damit, wie noch in meheren 10.000 Jahren (also in der Größenordnung der Zeit, die der “moderne Mensch” überhaupt existiert) den dann evtl. lebenden Menschen vermittelt werden kann, dass es gefährlich ist, dort hinein zu gehen. Unter Vorbehalt kann ich sagen, dass wir den Film als DVD im tuuwi-Büro haben und auch verleihen 🙂
Sehr gefreut habe ich mich über Klara, die meiner Aufforderung von vorgestern gefolgt ist. Dankeschön 🙂
Hier Klaras Beitrag:
“Ich studiere Landschaftarchitektur im 3. Semester, bin also noch relativ “frisch” drin. Mir fällt immer wieder auf, wie viel Papier man in diesem Studiengang verbraucht. Entwürfe, Skizzen, Pläne, generell Notizen zu Vorlesungen… das alles füllt schnell mal einen so großen Papierkorb, dass man damit zum Wettstoffhof muss, weil er nicht mehr in den Hausmüll passt.
Papier ist zwar immer noch nicht so schlimm wie Plastik (über die großen Modelle und die dabei entstehenden Abfälle aus Holz bzw. Styrodur reden wir lieber mal gar nicht), aber die Menge macht’s.
Bei den Vorlesungsnotizen bin ich inzwischen schon dazu übergegangen, mir die Skripte nicht mehr auszudrucken, sondern sie an meinem Tablet zu bearbeiten. Das funktioniert ganz gut, ist also tatsächlich eine Alternative. Für Skizzen und grobe Entwürfe braucht man aber trotzdem noch Papier, da es sich digital eben einfach nicht so schön zeichnen lässt. Pläne lassen sich digital zwar schon bearbeiten, trotzdem sollen die mindestens auch immer ausgedruckt abgegeben werden. Sie sind so eben einfach anschaulicher und greifbarer. Manchmal soll man für Übungen auch explizit Dinge ausgedruckt mitbringen, die man dann am Ende nicht einmal zwingend braucht, das ist auch nervig. Und spätestens bei der Rückgabe der Arbeiten sind die Kosten für Druck und die Menge an Papier für die Katz, denn danach schaut sich das keiner mehr an. (Ausser man selbst, aber das geht ja auch digital…)
Dummerweise ist mir hierzu noch keine Lösung eingefallen. Das einzige: bessere Touchscreens oder Tablets zum digitalen schreiben und zeichnen, die man sich auch leisten kann(!). Größere Displays bis mindestens DINA1 wären zum Anschauen der Pläne auch was, kann sich aber keiner leisten, geschweige denn dass der Platz dafür da wäre.
Es ist sehr frustrierend dabei zuzuschauen und selbst nicht wirklich viel dagegen tun zu können. Ich habe mich schon ausgiebig mit dem Thema Abfallvermeidung beschäftigt, benutze wiederverwendbare Becher, Stoffbeutel zum Einkaufen, kaufe unverpackt ein, mache teilweise Kosmetikprodukte (Zahnpasta mit Xilit, Shampoo aus Roggenmehl, Peelings aus Heilerde usw.) selbst.
Gegen mein Studium aber kann ich mich nicht wehren, da muss ich durch, die Verwendung von Papier ist auch durchaus berechtigt, aber ein kleines bisschen reduzieren… Zumindest Pläne in A3 nicht ausgedruckt abgeben müssen… das wäre doch schön.”