Baumschutzgesetz

Liebe Menschen,

Baumfällungen auf dem Campus, kein Einzelfall, in ganz Sachsen schwingen die Sägen. Hier geht es zu einer Petition, die expliziet die Missstände in SN thematisiert. Nämlich ein mit dem  trefflichen Spitznamen “Baum-ab-Gesetz” versehenes Schriftstück, welches es derzeit sehr kompliziert macht, bestimmte Bäume unter Schutz zu stellen und gleichzeitig kommunale Selbstbestimmung noch erschwert. Unkontrollierte Fällungen sind also vorprogrammiert.

Versteht uns nicht falsch, wir trauern nicht um die Bäume, weil wir sie dann nicht mehr umarmen können (zumindest nicht nur ,-) ) . Wir sehen einen Missstand aus Intransparenz und Bauwütigkeit, aus Willkür und Beschönigung. Deswegen lest ihr gerade so viel zu dem Thema. Und das nicht nur von uns.

Vielleicht habt ihr ja auch Lust auf einen Campus voller Bäume, ein Dresden voller Bäume und auch ein grünes Sachsen. Wenn die Petition wirksam ist, ist auch die bevorstehende Hängematten-Aufhäng-Saison vielversprechender ,-)

#GrünerCampus? Offizielle “Kleine Anfrage” im sächsischen Landtag zum Thema der Baumfällungen auf dem Campus

In unserem intensiven Versuch zu verstehen, warum in der letzten Zeit so viele Bäume auf dem Campus gefällt wurden, hat die Grüne Fraktion im Landtag vor wenigen Tagen eine Kleine Anfrage an die Staatsregierung gestellt. Ein großer Dank dafür an die Grüne Fraktion! Die Möglichkeit der Kleinen Anfrage ist ein Mittel der Opposition, die Arbeit der Regierung zu prüfen und transparente Informationen zu erhalten.

Die Zuständigkeit ergibt sich daraus, da für die Pflege und Instandhaltung des Campus der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) zuständig ist. Dieser wiederum ist dem Land Sachsen unterstellt.

Die Fragen versuchen klare Informationen über die Gründe und das Ausmaß der Fällungen zu erhalten, um diese öffentlich diskutieren zu können. Außerdem interessiert uns, ob Nachpflanzungen in der Vergangenheit oder Zukunft geplant wurden bzw. werden. Und ob es eine Abstimmung mit Studiengängen, wie der Biologie und Landschaftsarchitektur gibt, welche die Freiräume aktiv für die Lehre nutzen.

Die Möglichkeit der Kleinen Anfrage ist ein Hoffnungsschimmer, endlich vollständige und belastbare Informationen zu erhalten, die wir uns seit Wochen von den Verantwortlichen erhoffen, bis heute aber nicht erhalten haben.

Die Antwort wird in spätestens 4 Wochen veröffentlicht werden. Und wir werden darüber berichten, sobald wir neue Informationen haben.

Vollständige Kleine Anfrage (Download als PDF)

Wenn ihr weitere Fragen oder Infos zum Thema habt oder euch einbringen wollt, bitte einfach kommentieren!

Neues aus der Bücherzelle

Der Büchertausch läuft auf vollen Touren und es ist ein ständiges Kommen und Gehen.

Für alle Menschen da draußen, ein kurzer Blick in das aktuelle Bücherprogramm, welches von leichter Unterhaltung, wie den Backstreetboys “We’ve got it goin on” (wer erinnert sich nicht … !?) bis zu Klassikern von Gitt “Am Anfang war die Information” oder dem Brockhaus “Astronomie” reicht.

Die Bücherzelle findet ihr übrigens direkt vorm HSZ.

Protestaktion #GrünerCampus?

In den letzten 12 Monaten wurden auf dem Campus der TU Dresden mindestens 22 Bäume gefällt, die zum Teil einen Durchmesser von über einem Meter besaßen und über 100 Jahre alt waren. Darunter waren Arten, wie Schwarzpappeln am Willersbau, mehrere Ahornbäume und ein Baumhasel.

Vielen Studierenden fiel auf, dass diese Zahl, insbesondere im Vergleich zu den Vorjahren unverhältnismäßig hoch ausfiel. Langjährige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen berichteten, dass sie nie zuvor so viele Fällungen erlebt haben. Es stellt sich die Frage, warum diese 22 Bäume zuvor noch als gesund und verkehrssicher galten, nun aber plötzlich nicht mehr? Und ob Pflegemaßnahmen möglich gewesen wären, die die Bäume erhalten hätten können?

Unsere Protestaktion soll auf die, für uns nicht nachvollziehbaren Fällungen hinweisen und eine Diskussion anstoßen, wie die Freiräume des Campus der TU Dresden gestaltet sein sollten!

Und auch wenn wir auf verschiedenen Wegen versuchen, Veränderungen in dieser Frage zu erreichen, wollen wir darüber hinaus ein öffentlich sichtbares Zeichen setzen.

Der Freiraum der Uni ist nicht nur unbebauter Raum, der Gebäude miteinander verbindet, sondern auch Raum, der Begegnung, Erholung und Forschung erst ermöglicht. In Grünanlagen werden neue Ideen diskutiert, gelernt oder sich erholt. Diese Freiräume sorgen dafür, Perspektiven wechseln zu können und Probleme anders zu betrachten. Wir brauchen ruhige, inspirierende Räume abseits von vollen Hörsälen, wo wir Dinge reflektieren und neue Wege, als die Ausgetretenen finden können.

Neben diesen direkt spürbaren Faktoren widerspricht eine ersatzlose Fällung jeglichen Konzepts von Nachhaltigkeit. Sowohl die TU Dresden als auch das Land Sachsen definieren Leitlinien und Nachhaltigkeitsstrategien. Diese Worte müssen aber auch gelebt werden. Das bloße Vorhandensein von Leitlinien ist noch kein Beleg für nachhaltiges Handeln. Nachhaltigkeit ist keine Phrase, die man beliebig verwenden kann, sondern eine Haltung zu unserer Umwelt.

Wir appellieren an die Verantwortlichen, sich dieser Worte bewusst zu sein. Und als Verwalter der Gebäude und Freiräume der Uni steht hier besonders der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in der Verantwortung.

Wir fordern die Verantwortlichen auf, ein nachhaltiges Konzept für den Freiraum und dessen Pflege zu entwickeln! Und auch wenn es notwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen geben muss, sind Neupflanzungen für Fällungen unbedingt erforderlich um den selbst definierten Ansprüchen an das Thema Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

 

Umweltschutz? WTF?

Endlich Ferien und endlich etwas Zeit dafür, um darüber nachzudenken, was wir hier eigentlich so tun und wohin das alles führen soll.

Als Ausgangspunkt soll ein Photo stehen, welches während der Apollo 8 Mission im Jahr 1968 entstand.

NASA: Earthrise

Ein Photo, welches für sehr viele Menschen der Beginn war, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. „Earthrise“ war deshalb so wichtig, weil kein Mensch zuvor die Möglichkeit hatte, von einem anderen Himmelskörper aus auf unsere Erde zu schauen. Es gab einfach keine Bilder, welche die Erde so zeigten, wie sie da inmitten des Nichts, ihre Bahn um die Sonne drehte.

Noch nie zuvor konnte ein Mensch einen Daumen in die Luft strecken und die Erde dahinter einfach verschwinden lassen. Und noch nie zuvor konnte man so einfach verstehen, wie auf dieser kleinen blauen Kugel alles mit allem zusammenhängen musste. Liest man Interviews mit Menschen, die einmal im All waren, begegnet man dieser Einsicht immer wieder.

Die Erde hat einen Durchmesser von 12.700 Kilometern. Die im Vergleich sehr dünne Atmosphäre, welche nur innerhalb der unteren 10 Kilometer eine nennenswerte Dichte hat und damit atembar ist, bewegt und durchmischt sich ständig. Und diese dünne Luftschicht atmen alle 7 Milliarden Menschen. Jeder einzelne. Jeden Tag.

So ist vielleicht gerade jetzt eine Mine in China damit beschäftigt, Rohstoffe für unser neues Handy oder Notebook zu fördern. Damit verbunden gelangen jede Menge Schwermetalle, Säuren und Schadstoffe in unsere Luft, in Flüsse und Meere. Und das nicht nur irgendwo in China. Denn da alles mit allem zusammenhängt, auch direkt bei uns zu Hause. Wir atmen diese Luft ein, wenn wir morgens aufstehen und abends ins Bett gehen.

Es geht gar nicht darum eine vermeintlich „perfekte Welt“ zu bauen. Oder die Aussichtslosigkeit der Lage zu beklagen. Es geht vielmehr darum, endlich einmal die Perspektive zu ändern. Genauso, wie die Generation vor uns, die diesen kleinen blauen Planeten das erste Mal so sehen konnte, wie er wirklich ist und angefangen hat einen ersten Schritt zu gehen.

Es geht darum, unsere Umwelt weniger zu verschmutzen, weniger zu konsumieren und nach Wegen zu suchen, wie wir uns weiterentwickeln können, ohne das zu zerstören was uns umgibt.

Diese Zukunft könnte viel lebenswerter sein. Vielleicht hätte sie auch mehr mit Menschen und weniger mit Produkten zu tun. Mehr mit dem Sein, weniger mit dem Haben. Mehr mit den Dingen, die kein Geld kosten, sondern „einfach so“ da sind.

Und das wäre doch schon mal ein Anfang.

 

… weitere Impulse

Harald Welzer – Über die Grenzen des Wachstums

Bericht über die Besetzung des Tagebaus Welzow-Süd im Mai 2016

Doku über die erfolgreiche Besetzung der Brent Spar, einer riesigen Öltankplattform in der Nordsee