Die Critical Mass “GemeinsamStattEinsam” will mit euch die letzte Pendler-CM in diesem Semester und euer fleißiges Mitradeln feiern – mit dem nötigsten überhaupt, dem Frühstück!
Also kommt gern diesen Donnerstag (11.07.) schon hungrig ab 8 Uhr zum Jorge-Gomondai-Platz (Dresdner Neustadt). Bringt auch gern noch etwas essbares mit – mit Kuchen allein kommt die Verkehrswende nicht so weit. Danach startet eine große Critical Mass mit mehr als 16 Stück Kuchen um 8.50 Uhr in Richtung Uni – zeigt nochmal allen: Wir haben keinen Bock auf Autolärm, Feinstaub, Flächenungerechtigkeit, Klimawandel. Steigt aufs Rad und fahrt gemeinsam – statt einsam! Nach dem Semester geht es dann wieder weiter mit der Pendler-CM von der Neustadt in Richtung Uni.
Ungerechtigkeiten aufdecken, politische Absurditäten entlarven,
Zivilgesellschaft aufwecken! Genau das, haben sich die Aktivist*innen-
und Künstler*innen des PENG-Kollektivs zum Ziel gesetzt.
Mit kreativen, humorvollen und mutigen Aktionen machen sie auf aktuelle
Widersprüche in unserer Gesellschaft aufmerksam. Unter anderem warnten
sie auf einer der Bundeswehr-Werbeseite nachempfundenen Website vor den
Risiken deutscher Auslandseinsätze. Sie verliehen den Friedenspreis der
Waffenindustrie an einen Rüstungsmanager. Mit der Kampagne „Deutschland
geht klauen“ riefen sie die Bevölkerung dazu auf, Waren in Supermärkten
zu stehlen und das „gesparte“ Geld an Gewerkschaften der Produzenten im
globalen Süden zu bezahlen. Damit wollten sie auf die
Menschenrechtsverletzungen deutscher Unternehmen im globalen Süden
hinweisen.
Am Freitag, den 5. Juli stellen sie um 13 Uhr im HSZ 403 an der TU
Dresden einige Aktionen vor, diskutieren mit euch über zivilen
Ungehorsam und entwickeln mit euch Konzepte für eigene Aktionen.
Vermutlich gibt es derzeit so viele Subkulturen, wie nie zuvor: Fans und Aktive diverser Sportvereine und Sportarten, Musikfans, Auto-Tuner/innen, die LARP- und Mittelalter-Szene, Briefmarkensammler/innen, Hobbygärtner/innen, Religiöse Menschen, Partypeople, usw. Natürlich können sich die Gruppen auch beliebig überschneiden und sind in sich auch nicht homogen. Zwei dieser Subkulturen können mit “Hacker/innen- und Nachhaltigkeitsbewegung” einigermaßen umschrieben werden.
Beide befassen sich mit den beiden existenziellen Herausforderungen unserer Zeit: die einen mit der Digitalisierung und all ihren potentiellen gesellschaftlichen Verwerfungen, die anderen mit Nachhaltigkeit, also mit der Frage wie Zivilisation langfristig lebenswert und kompatibel mit den Naturgesetzen gestaltet werden kann.
Beide Communities haben jeweils spezielle Probleme erkannt und schlagen spezielle Lösungsansätze vor. Beide Gruppen leiden darunter, dass sie aus ihrer jeweils eigenen Blase nur sehr schwer rauskommen, was das Erzielen von Aufmerksamkeit für Probleme und vor allem für Lösungsansätze angeht. Beide haben in der Vergangenheit spezifische Erfahrungen gesammelt, Kompetenzen aufgebaut, Netzwerke geknüpft. Darum liegt es nahe, die beiden bisher weitgehend isolierten Blasen in Austausch zu bringen. Dieser Aufmerksamkeitsschub könnte auf beiden Seiten Frustration abbauen und Motivation erzeugen. Dabei können und müssen beide Communities viel über ihre Kommunikation lernen. Z.B.: “Wie kann man den FridaysForFuture-Schüler/innen erklären, dass WhatsApp und Instagram keine solide Basis für eine Nachhaltigkeitsbewegung darstellen?”, und “Wie schafft man unter den Teilnehmenden der GulaschProgrammierNacht ein Bewusstsein für die mit Fleischkonsum einhergehenden Probleme?”.
Diese kommunikativen Lernprozesse sind anstrengend, aber sie bieten das Potential, die Reichweite in den Rest der Gesellschaft zu vergrößern. Der erste absehbare Schritt dafür ist es, die wahrgenommenen Probleme so zu erklären, dass sie auch außerhalb der eigenen Blase nicht nur oberflächlich zur Kenntnis genommen (“Jährlich ein neues Smartphone zu kaufen, ist ökologisch nicht so cool.”) sondern in ihrer vollen Tragweite erkannt werden (“Die aktuelle Produktions- und Nutzungsweise von Elektronikgeräten wandelt unter teils unwürdigen und gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen mit enormem Energieaufwand wertvolle Rohstoffe in giftigen Abfall um – bei gleichgültiger Inkaufnahme blutiger Konflikten und massiver Umweltschäden.”).
Die Konferenz “Bits&Bäume 2018” hat einen sehr wichtigen Beitrag zu dieser notwendigen Vernetzung geleistet. Jetzt kommt es auf die Communities an, diesen Faden aufzunehmen und weiterzuspinnen statt ihn im Alltagsrauschen abreißen zu lassen. Die Organisator/innen der Konferenz rufen dazu auf, eigene lokale Veranstaltungen zum Themenkomplex Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu organisieren, die Sensibilisierung und den Vernetzungsgedanken in die Fläche zu tragen.
Die erste solche Veranstaltung – die Bits&Bäume Dresden – wird im Rahmen der Festwoche “30 Jahre TU-Umweltinitiative“ am 23.05. an der TU Dresden stattfinden, organisiert von vier Bits-und-Bäume-Teilnehmer/innen, u.a. unter Mitwirkung der Hochschulgruppe für Freie Software und Freies Wissen. Neben einem spannenden Vortrag und Diskussionsmöglichkeiten an verschiedenen Thementischen wird es reichlich Gelegenheit zur Vernetzung geben. Möge das der Auftakt zu vielen Bits&Bäume-Seitentrieben sein und damit ein Schritt auf dem Weg, die Digitalisierung vom Teil des Nachhaltigkeis-Problems zum Teil der Lösung zu machen.
Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern, die Falken haben die Plakate entdeckt und selbst der letzte unausgeschlafene Siebenschläfer hat das erste Gemurmel vernommen:
Die tuuwi wird 30!
Kaum zu glauben, das, was sich als unscheinbare lose Verbindung einzelner Studierender in den späten 80ern gründete, ist heute immer noch da. Aber was ist dieses Ding eigentlich, die tuuwi? Diese Frage ist die schwierigste, wenn wir Neuzugänge bei unseren Plena haben und am Ende die Frage gestellt wird, wer wir eigentlich sein…
Ganz trocken könnte man antworten: Wir sind eine AG des StuRa, vertreten Interessen der Studierendenschaft in Umweltangelegenheiten, beginnend bei Umweltschutz endend bei Umweltbildung und machen dazwischen ganz viel mehr, sind eigentlich doch ziemlich losgelöst von StuRa-Aktivitäten und Verpflichtungen. Müssen aber dennoch jedes Jahr einen Bericht gegenüber der Kommission Umwelt und damit dem Rektorat ablegen und so weiter und so weiter. Am Ende wirkt diese Definition unzureichend und ziemlich unübersichtlich.
Ein weiterer Versuch ist dann zunächst, über unsere Mitglieder einen Erklärungsversuch zu starten: „Wir sind eine lose Verbindung von Menschen, die keine feste Agenda verfolgen und teilweise sehr unabhängig voneinander agieren. Wir schicken niemanden weg, haben Studierende, Mitarbeiter der TUD und auch Externe in unseren Reihen – dabei dient die tuuwi eher als Plattform um coole Projekte oder Arbeitsgruppen zu gründen.“
Aha! Ihr macht also Projekte und habt Arbeitsgruppen. Was machen die denn so? Wir machen ganz viel! Angefangen bei Umweltbildung mittels Umweltringvorlesungen (URV) und Umweltfilmabenden, über Diskussionsrunden bis zu politischen Aktionen wie der Kohlekubus… [dem geneigten Blogleser sei an dieser Stelle die stundenlange Erklärung erspart und stattdessen auf die Internetseite verwiesen ;-)].
Und während der fiktive tuuwi gerade so am Erklären ist, fällt auf, dass wir viele dieser Dinge schon immer machen. Laut unserer Chronik startete die erste URV in den frühen 90ern. 1992 gab es die erste Fahrradaktion am dies academicus, die Forderung an eine umweltbewusste Mensa mit mehr Glas und weniger Plastikflaschen, weniger Fleischgerichten und mehr Abwechslung und die Forderung nach mehr Bio-Lebensmitteln folgte um die Jahrtausendwende herum.
Das ist die tuuwi! Gelebter Umweltschutz, nicht einseitig, sondern gespickt durch kritisches Fragen, gestützt durch Bildung und verkündet durch lustigen Aktionen. Apropos lustige Aktionen – die Spatzen pfeifen nicht grundlos von den Dächern, denn sie haben schon das Festprogramm gelesen und wissen was in der Woche vom 20.-26. Mai auf sie zu kommt:
Interaktive Workshops
Filmabende
Konzerte
Vorträge
Eine Pflanzentauschbörse
Und vieles mehr!
Ihr wollt wissen, was die Spatzen noch alles pfeiffen? Dann schaut auf der Seite unserer Festwoche vorbei: 30 Jahre tuuwi-Festwoche
[Update: Zu unserer Festwoche war als Ehrengast auch unser Rektor Prof. Hans-Müller-Steinhagen erschienen. Seine Festrede findet ihr hier zum Nachlesen.]
Unter diesem Titel lud der Studentenrat Dresden am Montag, den 06. Mai, zur Podiumsdiskussion auf dem Campus der TU Dresden ein. Eingeladen waren Johannes Lichdi vom Bündnis 90/ Die Grünen, Gunther Thiele von der CDU, Prof. Udo Becker vom Lehrstuhl für Verkehrsökologie der TU Dresden, Frau Prof. Irene Lohaus vom Institut für Landschaftsarchitektur der TU Dresden und David Färber vom Referat Mobilität des Studentenrates Dresden. Die Moderation erfolgte durch Eric Hattke, Geschäftsführer der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft.
Der Einladung folgten circa 400 Menschen, in erster Linie die direkt betroffenen Studierenden der Universität.
Zu Beginn wurden die bisherigen Ereignisse und Planungen rund um den Zelleschen Weg dargestellt. So ist der Zellesche Weg Teil des Stadt-Projektes Stadtbahn 2020 und soll mit einer eigenen Straßenbahnlinie versehen werden, die perpektivisch die bisherige Buslinie 61 auf dem Campus ablöst. Zur Debatte steht, ob die gleichzeitige Neuplanung der Straße zu einer Verbreiterung der Fahrspuren und Verkleinerung der Radwege (Vorzugsvariante von CDU und FDP) führt oder zur Verkleinerung der Fahrspuren und Vergrößerung der Radwege (Vorzugsvariante von LINKE, Bündnis 90/ Die Grünen und SPD). Beide Positionen werden durch zwei verschiedene Statistiken über den prognostizierten Verkehr auf der Straße in den kommenden Jahren gestützt. Eine Prognose weißt auf ein erhötes Verkehrsaufkommen, die andere auf ein verringertes hin. Fakt ist jedoch, wie Prof. Becker erklärt: Die Bautätigkeiten selbst bestimmen letztlich, wie attraktiv die Strecke für welches Verkehrsmittel wird. Wir können die Prognose also selbst gestalten.
Und eins ist klar: Für eine klimafreundliche Zukunft und die Minimierung des Klimawandels gibt es nur eine Lösung: Der Autoverkehr muss langfristig reduziert werden. Auch für Prof. Lohaus, welche maßgeblich am sogenannten Masterplan zur zukünftigen Gestaltung des Campus der TU Dresden beteiligt ist, gibt es keine Alternative. Denn der Campus soll für Studierende und Mitarbeitende nutzbarer werden. Der Zellesche Weg bildet hier eine wichtige Achse.
Das Publikum diskutierte angeregt mit und viele offene Fragen konnten beantwortet werden. Am Ende des Abends kannten alle Anwesenden die Argumente der verschiedenen Seiten und können nun selbst entscheiden, welcher Variante sie den Vorzug geben. Das wichtigeste dabei ist, wie Prof. Becker mehrmals betonte: Die Entscheidung über den Verbleib des Zelleschen Weges fällt nicht in der Podiumsdiskussion, sondern maßgeblich bei der Kommunalwahl am 26. Mai.