Es ist gerade einmal Anfang Oktober und doch zittere ich unter sechs Schichten Kleidung. Der morgendliche Bodennebel lässt alles fahl und klamm werden, Wind und Nieselregen lösen einander im Schichtdienst ab. Ich befinde mich in Dannenrod, einem kleinen Dorf mit viel Fachwerk und anachronistisch anmutenden Kaugummiautomaten, die vermutlich seit Jahren niemand mehr gewartet hat, etwa zwanzig Kilometer östlich von Marburg. Vor mir erstrecken sich die Ausläufer des Dannenröder Waldes, eines dreihundert Jahre alten Mischwalds und größten Trinkwasserreservoirs Hessens.
Unterwex im Nirgendwo – Ein Erfahrungsbericht
