
Artikel von November 2020:
Viele fahren in den Sommermonaten zum Baden an die Seen in Ottendorf-Okrilla, 20 Kilometer nördlich von Dresden. Genau dort rollen seit Oktober die Bäume. Für die Errichtung eines neues Förderbandes als Erweiterung des Tagebaus der Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH wurde eine tiefe Schneise in den Wald geschlagen. Dabei bleibt es leider nicht, in den nächsten Jahren soll noch mehr Wald für die Grube weichen. Dafür gibt es zwar Genehmigungen, an diesen wird jedoch aus Naturschutz-Sicht ernsthaft gezweifelt, insbesondere durch die Bürgerinitiative Würschnitz. Die Bürger*innen von Würschnitz, ein Dorf, welches in nächster Nähe zum Tagebau liegt, haben sich schon vor geraumer Zeit zusammengetan, um die Rodung aufzuhalten. Was unser Reporter Karlsson bei einem öffentlichen Sonntagsspaziergang mit der Bürgerinitiative Würschnitz zur Besichtigung der Schneise Anfang des Monats erlebt hat, erfahrt ihr hier. Wir haben außerdem Marta getroffen. Sie ist seit früher Jugend Aktivistin und trotz Arbeit und Elternschaft hat sie den Aktivismus nie den Rücken gekehrt. Sie hat die Dresdner Ortsgruppe der Parents for Future mit aufgebaut und erst kürzlich das Bürgerinitiative-Netzwerk Dresden (kurz BIND) gegründet. Zudem ist sie Teil der Bürgerinitiative Würschnitz. Wir haben mit ihr über die aktuelle Situation im Wald bei Ottendorf-Okrilla gesprochen. Zum Schutz ihres privaten Umfeldes möchte Marta nicht mit ihrem Klarnamen genannt werden.
Aufgeschrieben von Karlsson
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Mit Herz statt Hetze tritt die Dresdner Zivilgesellschaft zu einer großen Demo für eine offene und solidarische Gesellschaft ohne Rassismus ein. Auch wir als tuuwi wollen zeigen, dass Dresden kein Ort für rassistische, menschenverachtende Parolen, Gedanken und Taten ist. Ebenso wie unsere Rektorin Prof. Staudinger unterstützten wir die Veranstaltung um für Werte wie Internationalität, Menschenwürde und ein tolerantes Miteinander einzutreten.
Lest hier unser Rede nach…
Es ist gerade einmal Anfang Oktober und doch zittere ich unter sechs Schichten Kleidung. Der morgendliche Bodennebel lässt alles fahl und klamm werden, Wind und Nieselregen lösen einander im Schichtdienst ab. Ich befinde mich in Dannenrod, einem kleinen Dorf mit viel Fachwerk und anachronistisch anmutenden Kaugummiautomaten, die vermutlich seit Jahren niemand mehr gewartet hat, etwa zwanzig Kilometer östlich von Marburg. Vor mir erstrecken sich die Ausläufer des Dannenröder Waldes, eines dreihundert Jahre alten Mischwalds und größten Trinkwasserreservoirs Hessens.